Haarbrücken - Landwirt Holger Gundermann ist einer der Bürger, der sich befremdet zeigt ob des Kahlschlags an der B-4-Anschlussstelle Haarbrücken. „Wir als Landwirte müssen alles haarklein beachten, hier wird mit der großen Sense einfach abgeholzt.“ Ihm ist das radikale Abholzen ein Dorn im Auge. Er hätte sich hier ein etwas sensibleres Vorgehen gewünscht, wohlwissend, dass die Bäume, Hecken und Sträucher bis Ende Februar „verschwinden“ müssen. Denn ab 1. März dürfen laut Bundesnaturschutzgesetzt keine Hölzer mehr geschlagen werden. Auf Anfrage der Neuen Presse teilte das Staatliche Bauamt Bamberg mit, dass diese Maßnahme auch in dieser Größenordnung hätte stattfinden musste. „Bei dieser Maßnahme handelte es sich um die notwendige Freimachung des Baufelds“, so Pressesprecherin Sabrina Hörl. Das Staatliche Bauamt Bamberg würde im Sommer mit den Bauarbeiten zur Erneuerung der Brücke im Zuge der B 4 über den Anschlussstellen-Ast Haarbrücken beginnen. „Die notwendigen Gehölzrückschnittarbeiten zur Freimachung des Baufeldes wurden aus Gründen des Naturschutzes bereits durchgeführt“, führt Hörl weiter aus und stellt klar: „Derartige Arbeiten müssen bis Ende Februar abgeschlossen sein, damit sich beispielsweise Wiesenbrüter, andere, für sie attraktivere Niststellen suchen und nicht im Baufeld brüten und dann durch die Bauarbeiten gestört werden.“ Zudem seien die Maßnahmen im Vorfeld mit den zuständigen Stellen und der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt. Hörl kann freilich beruhigen: „Entsprechende Ausgleichspflanzungen und landschaftspflegerische Maßnahmen erfolgen nach Abschluss der Brückenerneuerung.“