B4 bei Coburg Nun sollen Vermittler beim Straßenausbau helfen

Vierspurig oder nicht? Zwei Landtagsabgeordnete gehen beim Streit um den Ausbau der Bundesstraße 4 jetzt neue Wege. Ein Vermittlungsverfahren soll über die Maßnahme entscheiden.

 
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Über den Ausbau der B4 im Weichengereuth und die Südzufahrt wird seit Jahrzehnten diskutiert. Nun sollen Mediatoren helfen. Foto: NP/Michael von Aichberger

In der Debatte um den B4-Ausbau im Weichengereuth (Stadt Coburg) soll nun ein Vermittlungsausschuss helfen. Das kündigt der CSU-Landtagsabgeordnete Martin Mittag (CSU) an, der zusammen mit seinem Parteikollegen im Landtag, Jürgen Baumgärtner, aus dem Stimmkreis Kronach-Lichtenfels und zuvor bereits mit Bundestagsabgeordneten Jonas Geißler (CSU) die Initiative ergriffen hat.

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Grundstein für den B4-Ausbau gelegt

Martin Mittag gibt in einer Pressemitteilung bekannt, dass mit „der Vergabe für die Durchführung eines Vermittlungsverfahrens durch die Regierung von Oberfranken (...) ein wichtiger Grundstein für die Zukunft des geplanten Ausbaus der B4 in Coburg/Weichengereuth gelegt“ wurde. Er freue sich darüber, dass der Vorschlag von ihm und Jürgen Baumgärtner als Vorsitzender des Ausschusses Wohnen, Bau und Verkehr auf breite Zustimmung gestoßen sei.

„Unsere Intention der Vermittlungsgespräche ist es, losgelöst vom bisherigen Ringen um den B4-Ausbau, sachlich und zielorientiert an einer Lösung zu arbeiten. Mit Natascha Kohnen, ehemalige Landesvorsitzende der Bayern-SPD, konnte die Regierung von Oberfranken eine interessante und erfahrene Personalie für die Durchführung des Vermittlungsverfahrens gewinnen. Ich gehe davon aus, dass die Besetzung von Frau Kohnen bei allen Beteiligten auf positive Resonanz stoßen dürfte“, so Mittag weiter.

Natascha Kohnen (SPD) übernimmt die Leitung des Vermittlungsverfahrens in der Debatte um den Ausbau der B4. dpa/Matthias Balk

Bereits seit Monaten gibt es hitzige Debatten zwischen Unternehmen, der Industrie- und Handelskammer zu Coburg (IHK) und dem Stadtrat und Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) auf der anderen Seite. Während die regionale Wirtschaft einen vierspurigen Ausbau der B4 fordert, hat der Stadtrat den Vorschlag unter anderem aus Gründen der Größe des Projekts und den intensiven Eingriff ins Stadtbild und die Natur abgelehnt.

Wirtschaft fordert vierspurigen Ausbau

Die regionalen Wirtschaftsakteure, darunter auch in aller Deutlichkeit der Autozulieferer Brose, sorgen sich um die Zukunftsfähgikeit der hiesigen Industrie. Über den Ausbau der B4 an der Weichengereuth und der Südzufahrt wird bereits seit Jahrzehnten diskutiert. OB Sauerteig hat bereits vor Wochen signalisiert, dass er einem Mediationsverfahren positiv gegenübersteht und hat das nun in einem Statement bestätigt: „Ich freue mich sehr über das nun bald beginnende Vermittlungsverfahren zum Weichengereuth.“

Bereits im November habe er mit Jürgen Baumgärtner vereinbart, dass „die Gespräche vorbehaltlos geführt werden und damit losgelöst von den politischen Vorgaben des Bundesverkehrswegeplans“, erklärt der OB. Das mit der Vermittlung beauftragte Unternehmen habe von der Regierung von Oberfranken den Auftrag, Einigungs- und Kompromisspotenziale zu eruieren.

„Das begrüße ich ausdrücklich und hoffe, dass auch alle Beteiligten die entsprechende Kompromissbereitschaft mitbringen“, sagt Dominik Sauerteig. Er fordert, dass die Bereiche Verkehrsfluss, eine moderne Bahnverkehrserschließung, als auch eine „zukunftsfeste Gesamtlösung“ im Coburger Süden zwischen Frankenbrücke, Bamberger Straße, Weichengereuth und Südzufahrt im Vermittlungsverfahren berücksichtigt werden.