Nahe der B 85 Felsbrocken stürzt auf Straße

Der viele Regen in den vergangenen Tagen hat offenbar eine Felsformation bei Lehenthal aufgeweicht. Am Dienstagnachmittag krachte ein tonnenschwerer Sandsteinblock auf die Fahrbahn. Die Feuerwehr hatte keinen leichten Einsatz, nicht nur wegen des Felssturzes.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

„Nicht auszudenken, wenn da gerade jemand vorbeigefahren wäre.“ Das war ein Kommentar eines Lehenthalers. Ein anderer zeigte sich nicht weniger erleichtert: „Ein Glück, dass da gerade kein Auto vorbeigekommen ist.“ Die Lehenthaler hatten allen Grund, erleichtert zu sein. Hätte der tonnenschwere Fels ein Auto getroffen,  wären die Folgen sicher schwerwiegend gewesen. Beeindruckt standen nicht nur die Bewohner des Kulmbacher Stadtteils vor dem gewaltigen Sandsteinbrocken, der sich  am Dienstagnachmittag oberhalb eines alten Kellers gelöst hatte und auf die Straße gekracht war.  Auch die Feuerwehrleute, die letztlich mit Hilfe eines Landwirts und seinem Traktor und am Ende mit Muskelkraft die Strecke wieder freimachten, haben so etwas noch nicht oft gesehen.

Es war gegen 15.30 Uhr am Dienstagnachmittag, als gleich mehrere Anrufer bei der Kulmbacher Polizei einen Erdrutsch auf der Strecke zwischen der Bundesstraße 85 und der Ortschaft Lehenthal meldeten. Die Streife, die wenig später angerückt war, alarmierte dann die Feuerwehren aus Lehenthal, Höferänger und Kulmbach.

Ein Erdrutsch war es nicht wirklich, was die Einsatzkräfte vorfanden. Die Feuerwehr spricht von einem Felssturz. So etwas kennt man eigentlich sonst aus Gebirgslagen. An der Stelle, etwa 300 Meter vor der Ortschaft Lehenthal, befindet sich direkt an der Straße ein alter Keller, der vor vielen Jahren in den Berg getrieben worden ist und wohl immer noch genutzt wird.  Die Tür zu dem Keller, der direkt in der Felsformation errichtet wurde, ist mit einem Vorhängeschloss gesichert.

Er habe einen gewaltigen Schlag gehört, erzählt ein Nachbar, und sei sofort zur Straße gelaufen. Wovon das Geräusch gekommen ist, war unübersehbar. Fast die gesamte Fahrbahn war durch die Felsen blockiert. Erleichtert sei er, dass nichts Schlimmes passiert ist Der Felsen ist mit so großer Wucht auf der Straße aufgeschlagen, dass er beim Aufprall in mehrere Teile zerborsten ist. Aber auch die waren immer noch viel zu schwer, um sie ohne technische Hilfe wegräumen zu können.  Auch kleinere Bäume waren mitgerissen worden.

Der viele Regen in den vergangenen Tagen habe wohl den Hang aufgeweicht und instabil gemacht beziehungsweise Risse in der Sandsteinformation über dem Keller unterspült, wird gemutmaßt. Das bestätigt auch die Kulmbacher Polizei.  Im Bericht über den Felssturz sprechen auch die Beamten von den „vergangenen Unwettern“ als wahrscheinlicher Ursache.

Etwa eineinhalb Stunden hat es gedauert, bis das Gestein verräumt war. Die Feuerwehrleute hatten dabei nicht nur schwere Arbeit leisten müssen, sondern waren auch noch heftigen Windböen und teilweise ergiebigem Regen ausgesetzt.  Die Straße nach Lehenthal musste während der Aufräumarbeiten für den gesamten Verkehr vollständig gesperrt werden. Rechtzeitig zum Feierabend war dann aber alles weggeräumt und die Straße wurde wieder freigegeben.

Autor

Bilder