Peta fordert Ende der Zucht im Zoo
„Natürlich mussten wir lernen, diese Zuchtprogramme zu entwickeln“, sagt der Geschäftsführer des Verbands der Zoologischen Gärten (VdZ), Volker Homes. Zoos seien früher, etwa in den 50er bis 70er Jahren teilweise sogar verantwortlich dafür gewesen, dass Arten verschwunden sind - oder zumindest Bestände. „Damals wurden Säugetiere und Vogelarten einfach gefangen. Und wenn die gestorben sind, wurden die wieder gefangen. Jetzt ist es so, dass wir Säugetiere und Vogelarten weitgehend aus Zoobeständen nehmen können.“
Tierschutzverbände wie Peta reicht das nicht. Eisbären, Affen und Co. wiesen auch bei „besserer“ Haltung Verhaltensstörungen auf. Daher brauche es ein Ende der Zucht in Zoos und eine Entwicklung weg vom Zoo oder zumindest eine hin zu einem Zoo der Zukunft. Hier könne etwa das digitale Erleben via VR-Brille statt das Live-Erlebnis im Fokus stehen. „Das geht nicht von heute auf morgen. Aber wenn Zoos sich heute schon gegen Neubauten entscheiden und leerstehende Gehege für andere, bereits vorhandene Tiere ausbauen, dann ist das ein Schritt in die richtige Richtung“, sagt Würz.
Zoos werde wichtiger
Nach Einschätzung von Johann und Homes wird es in Zukunft eher noch mehr als weniger Zoos geben. „Je mehr Arten aussterben, umso wichtiger werden Zoos werden“, sagt Homes.
„Nach dem äußerst bedauernswerten Ableben der beiden Nashörner wird der Zoopark Erfurt natürlich an seinem Erhaltungszuchtprogramm festhalten“, heißt es auch aus Thüringen. Daher werde die Außenanlage wie geplant saniert, an dem Status quo des Zoos werde nicht gerüttelt.