Backstage von Nini Beyersdorf Coburg hat jetzt ein Tanzmagazin

Nini Beyersdorf und ihr Magazin „Backstage“ Foto: Frank Wunderatsch/Frank Wunderatsch

Mitten in der Pandemie wagt sich Sängerin und Tänzerin Nini Beyersdorf auf völlig neues Terrain. Mit „Backstage“ bringt sie ein eigenes Journal heraus.

 
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Coburg - Es soll ein Zeichen der Gemeinschaft sein und erscheint in einer Zeit, in der andere aufgegeben haben. Am Wochenende hat die Coburgerin Nini Beyersdorf, Gründerin von „Ninis Tanzfabrik“ ihr erstes eigenes Magazin vorgestellt. Coronabedingt noch in einer Online-Runde. Doch spätestens seit Montagmorgen ist es ihr möglich, den Kursteilnehmern auch persönlich die erste Ausgabe von „Backstage“ in die Hand zu drücken. Denn Beyersdorf und alle ihre Kollegen und Kolleginnen dürfen ihre Studios seit gestern auch wieder in den Innenbereichen öffnen. Eine ganze Branche atmet auf.

Eben jene Branche ist es auch, der Nini Beyersdorf mit Backstage unter die Arme greifen will. Zwar ist das Thema der ersten Ausgabe das fünfjährige Jubiläum ihrer Tanzfabrik – und dementsprechend dreht sich auf den 48 Seiten auch viel um den Lebenstraum, den sich die Brasilianerin und ihre Ehemann, Rolf Beyersdorf, mitten in der Vestestadt verwirklicht haben. Aber Backstage soll mehr sein. „Coburg hat so viele Tanzschulen. Es ist an der Zeit, das wir etwas gemeinsam machen“, so die Künstlerin. Das Magazin soll Plattform für jeden sein, der mit dem Thema Tanzen verbunden ist. „Mein großer Wunsch ist, dass noch mehr Tanzschulen den Weg ins Magazin finden“, so die Initiatorin.

Die Idee zum ersten Coburger Tanzmagazin sei ihr mitten in der Corona-Pandemie gekommen. „Im vergangenen Jahr haben wir alle Auflagen umgesetzt und sogar eine Wiese angemietet, um Unterricht im freien anbieten zu können“, erinnert sich Nini Beyersdorf. Doch dann sei der Winter gekommen „und mit ihm der zweite Lockdown, der viel schlimmer als der erste war.“

In dieser Zeit hätte sie begonnen, zu schreiben. Eine Art Tagebuch, in dem sie Gedanken, aber auch Gespräche mit anderen Menschen festhielt. „Die Pandemie hatte mir alles genommen. Kein Samba-Festival, keine Konzerte und keine Schüler wie ich es sonst gewohnt war“, erzählt sie. Und trotzdem wollte dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen. „Meine Botschaft ist, wir werden das alle gemeinsam schaffen“, so Beyersdorf.

Herausgekommen sind am Ende 48 Seiten über Menschen, „die alle eine Geschichte mit mir haben“, verrät sie. Von der Eröffnung des Tanzstudios im April 2016, über Interviews mit bekannten Tänzern und Tänzerinnen bis hin zu einem Thema, das weltweit für Aufsehen gesorgt hat: Der Black-Lives-Matter-Bewegung, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze einsetzt, hat Nina drei Seiten unter dem Titel „Black Dance Matters“ gewidmet, und dabei unter anderem mit Selina Prusnat, Gardekönigin der Tanzsportgarde Coburger Mohr, gesprochen. Die Brasilianerin Nini wollte von der Brasilianerin Selina wissen, ob sich die Tanzsportgarde Gedanken über ihren Namen macht.

Zwei Mal im Jahr soll Backstage in Zukunft erscheinen. Thematisch sieht sich die Herausgeberin dafür breit aufgestellt. „Eine Ausgabe könnte sich zum Beispiel dem Leben von Künstlern widmen“, sagt sie und hat da die Ballett-Compagnie des Landestheaters Coburg im Blick. Der französische Solotänzer Sylvain Guillot und die spanische Solotänzerin Ana Baigorri Cortes des Landestheaters sind bereits in der Premierenausgabe dabei. Ana ist das Titelmotiv von Backstage – fotografiert hat das Bild Sylvain.

Das kostenlose Magazin, das auch in gedruckter Form erschienen ist, kann im Internet unter www.ninistanzfabrik.de abgerufen werden.

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