Bad Rodach Kehrtwende in Sachen Fairtrade Town

Martin Rebhan
Der Titel "Fairtrade Town" ist eine Auszeichnung für Städte und Gemeinden, die sich für den fairen Handel engagieren. In Bad Rodach erfülle man bereits dafür viele Kriterien, hieß es im Stadtrat. Quelle: Unbekannt

Bad Rodach wird sich nun doch um das Zertifikat bewerben. Noch im vergangenen Jahr hatte diese Idee für wenig Begeisterung gesorgt.

 
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Bad Rodach - Einen Stein ins Rollen hatte Matthias Thumser (ÖDP) gebracht, als er im Dezember des vergangenen Jahres im Stadtrat den Antrag formulierte, dass Bad Rodach den Weg zum Prädikat "Fairtrade Town" einschlagen möge. Thumser erläuterte damals, dass es im Kern darum gehe, den fairen Handel zu unterstützen und sich so zu verhalten, dass zunehmend das Bewusstsein für gerechte Produktionsbedingungen sowie soziale und umweltschonende Herstellungs- und Handelsstrukturen wächst.

Vor sechs Monaten zeigte sich der Stadtrat nicht so richtig überzeugt von Thumsers Vorschlag. Bürgermeister Tobias Ehrlicher sprach sogar von einer "Mogelpackung und Etikettenschwindel." Auf Antrag des 2. Bürgermeisters, Ernst-Wilhelm Geiling, wurde das "Stadtmarketing-Netzwerk Bad Rodach begeistert" damit beauftragt, das Thema zu durchleuchten.

Projektmanagerin Steffi Kowol zeigte in einem detaillierten Vortrag auf, welche Intention hinter dem Projekt steht, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und welche Chancen für die Kurstadt bestehen, wenn ihr das Prädikat zugesprochen werden sollte. Nach ihrer Darlegung sei in Bad Rodach schon sehr viel vorhanden, um "Fairtrade-Stadt" zu werden. Ihre Ausführungen schloss sie mit den eindringlichen Worten: "Bad Rodach soll ,Fairtrade-Stadt‘ werden und dies so bald wie möglich." Ihr Plädoyer blieb nicht ungehört. Einstimmig und ohne weitere Diskussion wurde beschlossen, dass die notwendigen Schritte unternommen werden sollen, um das Prädikat zu erhalten.

Steffi Kowol informierte den Stadtrat auch umfassend über die Arbeit des Stadtmarketings und arbeitete dabei die Ziele heraus, die man sich gesetzt hat. Besonders hob sie hervor, dass man die Kurstadt als "Perle am grünen Band" und als "Kleine Stadt mit großem Herz" positionieren will. Deutlich machte sie, dass die Planungen für die "Fränkische Weihnacht" und den "Lebenden Adventskalender" weiterlaufen.

Ein deutliches Signal sandte der Stadtrat in Richtung AWO-Mehrgenerationenhaus. Einstimmig bekannte man sich zu der Einrichtung und beschloss die Kofinanzierung im Rahmen des Bundesprogramms des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Höhe von jährlich 10 000 Euro für die Jahre 2021 bis 2028. Ursprünglich sollte auch die Haushaltssatzung erlassen werden. Da aber von staatlicher Seite noch wichtige Infos zum Thema Bedarfszuweisung und Solidarpakt fehlen, wurde dieser Punkt ebenso von der Tagesordnung genommen wie die Feststellung des Wirtschaftsplanes 2020 des Eigenbetriebs Therme Natur. Hier war ausschlaggebend, dass Bernd Werner (FW) die Zusammensetzung einer geplanten Ausgabe näher erläutert haben wollte. Kämmerer Michael Fischer wird dies in der kommenden Sitzung im nichtöffentlichen Teil übernehmen.

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