Bad Rodach/London Therme erweist Queen die Ehre

Trauerschleife und Kurbecher für die Queen haben (von links) Betriebsleiter Rene Michel, Geschäftsführerin und Kurdirektorin Stine Michel, Geschäftsführer Lutz Lange und Juliane Rödinger, Hoteldirektorin des Kurhotels, in London niedergelegt. Foto: privat/privat

In der Therme sollen die beiden Heilquellen nach Königin Viktoria und Prinz Albert benannt werden. Wegen dieser Verbundenheit zum Königshaus hat die Geschäftsführung in London Trauerschleife und Trinkbecher für die verstorbene Queen Elizabeth niedergelegt.

 
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Die Geschäftsführung der Therme Natur Bad Rodach hat anlässlich eines Besuches in London der Anfang September verstorbenen Queen Elizabeth mit einer Trauerschleife und einem speziellen Kurbecher gedacht. Aus Letzterem sollen bald die Rodacher Kurgäste Quellwasser aus dem Trinkbrunnen kosten, der im Foyer des Thermalbades installiert werden wird. Noch in diesem Jahr soll es so weit sein.

Die beiden Quellen, die das Heilwasser spenden, tragen bislang die recht unspektakulären Namen „Therme 1“ und „Therme 2“, sollen aber künftig in die wohlwollenderen Bezeichnungen „Königin-Viktoria-Quelle“ und „Prinz-Albert-Quelle“ umbenannt werden. Bezüglich der Trauerbekundung in London heißt es daher in einer Mitteilung der Marketingleitung: „Aufgrund der aktuell mehr denn je präsenten Verbundenheit der Kurstadt Bad Rodach mit dem Königshaus basierend auf dem Bau der beiden Trinkbrunnen im Foyer der Therme Natur, war es für den Kurbetrieb ein Bedürfnis, hier auch persönlich präsent zu sein.“

Gemeinsam waren Albert und Victoria aber wohl nie in Rodach. Zwar hat der Prinz in seiner Kindheit zusammen mit Bruder Ernst II., Vater Ernst I. und seiner Mutter Louise viele Tage im Jagdschloss im Herzen der Stadt verbracht; gesichert ist auch, dass sich die Kinderzimmer der beiden Jungs damals im Dachboden des Schlosses befanden. Gemeinsame Aufenthalte des berühmten Paares in ihrer Erwachsenenzeit sind jedoch nur für die Residenzstadt Coburg bekannt.

So stützen sich die Pläne der Thermenleitung und die Begründung der besonderen Verbundenheit in erster Linie auf die vergangenen Monate, in denen der Kontakt mit dem Herzoghaus „sehr intensiv“ gewesen sei. Schon länger geplant gewesen sei tatsächlich, die Brunnen nach dem bekannten Spross des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha und seiner englischen Ehefrau zu benennen.

„Wir haben lange überlegt, wie wir die Quellen nennen können“, erläutert Marketingchefin Nancy Grau und fügt hinzu: „Der Bezug zum Herzogshaus hat nahegelegen, weil Bad Rodach im Landkreis Coburg liegt und Coburg Residenzstadt war.“ Insofern hätten Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha sowie auch sein Sohn Hubertus Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha auch gerne ihre Zustimmung dazu gegeben, dass die Quellen nach Viktoria und Albert benannt werden. Bestätigt worden sei dies bereits vor dem Tod der Queen am 8. September, die immerhin die Ururenkelin des Coburger Prinzen Albert war.

Die Geschäftsführung der Therme sei zu diesem Zeitpunkt aufgrund einer geschäftlichen Reise ohnehin in London gewesen. „In den vergangenen Monaten war der Kontakt zwischen dem Königshaus in Coburg und der Kurstadt Bad Rodach sehr intensiv, sodass es für die Geschäftsführung unabdingbar war, ihre Kondolenz in Form einer Trauerschleife und dem ersten Kurbecher, in welchem die Gäste das Quellwasser verkosten können, niederzulegen. Wir waren überwältig und mehr als berührt von der Anteilnahme vor Ort, aber auch von der tiefen Dankbarkeit der Menschen gegenüber der Queen“, blicken die beiden Geschäftsführer, Stine Michel und Lutz Lange, zurück. Deshalb ließen sie es sich nicht nehmen, selbst zum Buckingham-Palast zu pilgern.

Der Trinkbecher, den sie dort gemeinsam mit dem Betriebsleiter der Therme, Rene Michel, und der Hoteldirektorin des Kurhotels, Juliane Rödinger, niederlegten, wurde eigens für das Abschöpfen des Heilwassers aus dem geplanten Brunnen im Foyer konzipiert. Optisch erinnert der Becher stark an die Trinktassen, die seit jeher im tschechischen Karlsbad für Trinkkuren genutzt werden. In Bad Rodach wird es den Becher mit zwei Motiven geben: einmal mit einem Bild der Therme, einmal mit der Ansicht auf die Stadt.

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