Der Garten von Gabriele Graßmuck in Bad Rodach setzt sich aus vielen kleinen Geschichten, Farben und Düften zusammen. Es blühen Primeln und ein paar Osterglocken, die Rosen beginnen zu treiben. Zum Beispiel die Rempler-Rose in ihrem alten Apfelbaum. „Ein Traum in Zartrosa – und ein Duft“, Gabriele Graßmuck atmet tief ein, als ob die Rose bereits blühen würde. Außer Dornen und ein paar jungen Trieben ist noch nichts zu sehen. In ihrem inneren Auge blühen der „Feuertanz“ oder die orangefarbene Pfingstrose bereits. Da ist die Verbindung zu ihrem Beruf als Malerin. Gabriele Graßmuck sieht schon Farben und Spiegelungen, wenn sie noch nicht da sind – und sie weiß als Gärtnerin, was sie tun muss, damit die Vorstellung Wirklichkeit wird. Graßmuck rückt ihren Rosen jetzt im Frühjahr mit einer Schaufel, eigentlich einem Schäufelchen, und einer Schere näher. „Alles, was trocken ist, schneide ich ab – alles andere lasse ich stehen“, sagt sie – und schneidet hier ein Ästchen, dort ein Ästchen. Den Stamm der Rosen häufelt sie im Herbst an – und jetzt wird die Erde einfach verteilt. „Gute Erde, immer wieder gute Erde“, sagt sie, „das ist wirklich wichtig.“ Bei jedem Besuch im Bau- oder Gartenmarkt kommt sie mit ein paar Säcken nach Hause. „Ich bin nur für die groben Arbeiten da“, sagt ihr Mann Udo und schmunzelt. Er ist es, der die Löcher für die kaukasische Zwirbelnuss aushebt oder die Säcke vom Auto in den Garten trägt.
Bad Rodach Monet lässt schön grüßen
Tim Birkner 14.04.2023 - 14:22 Uhr