Bad Rodach Stadt Rodach stellt Mobilfunkmast auf

In Mährenhausen und Sülzfeld gibt es bisher noch keinen Empfang. Das soll sich ändern - auch in Grattstadt.

 
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Bad Rodach - Grattstadt, Mährenhausen und Sülzfeld sind mit kabelgebundenen Internetanschlüssen gut versorgt, sagt Bad Rodachs Bürgermeister Tobias Ehrlicher. Das Coburger Unternehmen süc//dacor hat die drei Stadtteile an sein Glasfasernetz angeschlossen. In Mährenhausen und Sülzfeld ist Glasfaser bis ins Haus möglich, in Grattstadt läuft die "letzte Meile" zum Kunden über das Kupferkabelnetz, erläutert der Bürgermeister.

Finster sieht es in den drei Stadtteilen dagegen beim Mobilfunknetz aus. Sie gelten als "weiße Flecken", was bedeutet: Es gibt keinerlei Mobilfunk-Empfang. Nicht einmal Edge, die schwächste Mobilfunkverbindung, ist möglich. "Fahren Sie mal von Bad Rodach zu einer Sitzung der Initiative Rodachtal in Ummerstadt. Da geht mit dem Mobiltelefon gar nichts", weiß Tobias Ehrlicher aus eigener Erfahrung.

Die Stadt hat sich bemüht, mit Mährenhausen, Sülzfeld und Grattstadt in das bayerische Förderprogramm "Mobilfunk" aufgenommen zu werden. Das hat geklappt. Am
2. September konnte Bürgermeister Ehrlicher in Regensburg den Förderbescheid aus den Händen von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger entgegennehmen.

In Grattstadt wird ein Mobilfunkunternehmen einen Mast aufstellen, um die Versorgung sicherzustellen. Für Mährenhausen und Sülzfeld hat sich kein solcher Anbieter gefunden. Deshalb wird die Stadt Bad Rodach den Funkmast bauen und zunächst für sieben Jahre an einen Betreiber vermieten. Ehrlicher: "Eigentlich ist das nicht unsere Aufgabe, aber wenn wir es nicht tun, dann macht es auch kein anderer."

Das Programm zur Schließung von Mobilfunklöchern fördert nach Angaben des bayerischen Wirtschaftsministeriums die Kosten für den Bau von Masten, Fundamenten und Leerrohren grundsätzlich mit bis zu 80 Prozent. In Gemeinden, die zum Raum mit besonderem Handlungsbedarf gehören, kann der staatliche Zuschuss sogar bis zu 90 Prozent betragen. Das ist in Bad Rodach der Fall. Das Programm sieht einen Förderhöchstbetrag von 500 000 Euro je Gemeinde vor.

Tobias Ehrlicher geht davon aus, dass die Sende- und Empfangsanlage für Sülzfeld und Mährenhausen rund 100 000 Euro kosten wird. Danach kämen 90 000 Euro vom Staat (Ehrlicher: "Wir sind glücklich, dass wir die Förderung bekommen haben!"); 10 000 Euro müsste die Stadt Bad Rodach aufbringen. Dieses Geld hat der Stadtrat nach Angaben des Bürgermeisters bereits in den Haushalt eingestellt, die Finanzierung werde also kein Problem bereiten.

Eher die Suche nach einem Standort. Denn es gibt auch in der Stadt Bad Rodach Mobilfunkgegner. Ehrlicher hat dazu eine klare Haltung: "Wenn der eine oder andere das Aufstellen eines Mastes nicht gut findet, dann müssen wir da durch." Denn Mobilfunk sei heute ein entscheidendes Standortkriterium. Es sei mit ausschlaggebend dafür, dass sich junge Menschen in Dörfern wie den Bad Rodacher Stadtteilen ansiedeln. Das unterstreicht Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: "Leistungsfähiger Mobilfunk ist unverzichtbar für unser wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben."

Stadtteile wie Oettingshausen, wo der Mobilfunkempfang nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich ist, kommen nicht in den Genuss der Förderung. Der Grund: Sobald in einem Dorf ein Handy auch nur an einer bestimmten Stelle funktioniert, gilt der Ort nicht mehr als "weißer Fleck" und fällt aus der staatlichen Förderung heraus.

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