Bad Rodach Trauer um Roswitha Friedrich

, aktualisiert am 06.03.2021 - 11:33 Uhr
Roswitha Friedrich (links) im Gespräch mit Bundesfamilienministerin Franziska Giffey. Foto: Carsten Höllein

Die ehemalige Bezirksrätin ist im Alter von 87 Jahren verstorben. Zeit ihres Lebens engagierte sie sich für soziale und kulturelle Belange.

 
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Bad Rodach - Das Coburger Land trauert um Roswitha Friedrich. Die langjährige stellvertretende Kreisvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist nach einem langen Leben mit viel Herzblut und Einsatz am 1. März im Alter von 87 Jahren verstorben.

Roswitha Friedrich war Gründungsmitglied des AWO-Ortsvereins Bad Rodach und engagierte sich in ihrer Heimatstadt und weit darüber hinaus jahrzehntelang für soziale und kulturelle Belange. Bis zum Schluss besuchte sie so oft wie möglich das Mehrgenerationenhaus in ihrer Heimatstadt, das ihr immer ein Herzensanliegen war. Bis ins hohe Alter hatte sie Freude daran, Kurse zu leiten.

Als Bezirksrätin vertrat Roswitha Friedrich von 1974 bis 1986 die Belange der Region im oberfränkischen Bezirkstag. 1966 zog sie als erste Frau in den Rodacher Stadtrat ein, dem sie bis 1978 angehörte. Roswitha Friedrich übte viele Jahrzehnte Vorstandsaufgaben im SPD-Ortsverein Bad Rodach und im SPD-Kreisverband Coburg-Land aus. „Die Verstorbene hinterlässt eine große Lücke“, heißt es in einem Nachruf der SPD.

Engagiert hat sich Roswitha Friedrich auch für den Tag der Europäer, den sie selbst initiierte. Nach dem Krieg kam sie als Flüchtlingskind aus Danzig nach Rodach. „Die Erlebnisse in meiner Kindheit haben mich geprägt“, sagte sie einmal, als sie von ihrer Flucht über die Ostsee, „von den Entbehrungen und der Not“ in dieser Zeit berichtete. Jahre später gab sie als Lehrerin an der Rodacher Schule Generationen von Kindern auch aus der Türkei, Italien und Jugoslawien das Rüstzeug fürs Leben.

„Ein friedliches Zusammenleben fällt nicht vom Himmel“, war ihr Credo. „Die Menschen müssen sich treffen - diejenigen, die nichts haben und diejenigen, die was haben.“ Maßgeblich hat sie Zeit ihres Lebens zusammen mit ihrem schon länger verstorbenen Ehemann und Kollegen Egbert Friedrich dazu beigetragen, dass Integration in Bad Rodach nicht nur ein Wort ist. Die Kurstadt und das Coburger Land werden Roswitha Friedrich vermissen.

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