Bad Rodacher Saarstraße Jeder parkt wie er will

Martin Rebhan
In der Saarstraße in Bad Rodach gibt es mehr Autos als Parkplätze. Nun ist eine neue Regelung geplant. Foto: Rebhan

Markierungen sollen für mehr Ordnung sorgen. Dafür will der Bausenat nach einer Ortsbesichtigung sorgen.

 
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In einem krassen Missverhältnis stehen in der Bad Rodacher Saarstraße die Summe der privaten Auto-Stellplätze und die Zahl der dort vorhandenen Fahrzeuge. Die Folge: Oft wird auf der Fahrbahn und auf dem Bürgersteig geparkt. Weil bei einem Brandeinsatz die Feuerwehrfahrzeuge aufgrund der abgestellten Wagen kaum zum Einsatzort kamen, sah sich die Stadt nun zum Handeln gezwungen. In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses wurde einstimmig beschlossen, Parkbuchten auf der Fahrbahn zu markieren. Bürgermeister Tobias Ehrlicher (SPD) geht davon aus, dass 18 oder 19 Parkflächen ausgewiesen werden können. „Ohne Parkbuchten bekommen wir das Problem nicht gelöst“, sagte er. Als neuralgischen Punkt bezeichnete er den Bereich um ein Mehrfamilienhaus im Mittelabschnitt der Saarstraße. Hier seien die Mieter gezwungen, ihre Fahrzeuge auf der Straße abzustellen und versuchten, möglichst nah am Grundstückseingang zu parken. Wenn dann auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite auch noch Autos abgestellt würden, diene oft der Gehweg als Parkfläche. Die „Bürgersteig-Parkerei“ kritisierte Ehrlicher. „Fußgänger haben in der Saarstraße keine Rechte“, bedauerte er.

Dass das Vorhaben der Stadt nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt, war den Äußerungen einiger Anlieger zu entnehmen, die an der Sitzung teilnahmen. Durch eine Park-Reglung werde das Problem nicht gelöst, sondern nur in die angrenzenden Straßen verlegt, sagte eine Frau. Nach Auffassung von Christoph Herold (CSU) ist es nicht Aufgabe der öffentlichen Hand, Parkplätze für Vermieter zur Verfügung zu stellen. Er verwies darauf, dass die Park-Regelung nur Sinn ergebe, wenn diese auch regelmäßig kontrolliert werde. 2. Bürgermeister Ernst-Wilhelm Geiling (FW) bat darum, gemeinsam mit den Grundstücksbesitzern nach Lösungen zu suchen, um Parkraum auf privatem Grund zu schaffen.

An welchen Stellen die Parkbuchten aufgezeichnet werden, wird demnächst vor Ort entschieden. „Der letzte Schliff fehlt noch“, meinte Ehrlicher. Er ist sich im Klaren darüber, dass die Stadt es hier nicht jedem recht machen könne, hofft aber auf das Verständnis der Anwohner. Bauamtsleiter Dirk Hochberger ergänzte, dass das Konzept mit der Polizei abgesprochen sei.

Grünes Licht gab der Bauausschuss für den Umbau einer ehemaligen Gaststätte in der Hildburghäuser Straße. Hier sollen neun Wohnungen entstehen. Bedauern wurde darüber geäußert, dass die markante Treppe, die in das Gebäude führt, der Spitzhacke zum Opfer fallen wird.

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