„Rodelblitz“ könnte nun doch wieder dampfen

Erfurt - Das Thüringer Bahnnostalgie-Programm mit seinen Dampflokfahrten könnte nun doch erhalten bleiben. Das Wirtschaftsministerium habe zugesagt, dafür 250 000 Euro in den kommenden Haushalt einzustellen, sagte der Linken-Landtagsabgeordnete Christian Schaft am Mittwoch nach einer Sitzung des Wirtschaftsausschusses. Er gehe nun davon aus, dass das Infrastrukturministerium nun weitere 250 000 Euro zur Verfügung stelle und damit die zweite Hälfte des nötigen Betrags, „um den Thüringern diese Attraktion zu erhalten“ erklärte Schaft, der auch Landesvorsitzender der Linken ist. Eine Bestätigung der beiden Ministerien gab es zunächst nicht.

Der damalige Infrastrukturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) hatte im Sommer die Einstellung des beliebten Nostalgieprogramms mit seinen Dampflokfahrten beschlossen. Die Subventionen von jährlich 500 000 Euro seien im alltäglichen Bahnverkehr besser angelegt, so die Begründung, die auch Hoffs Nachfolgerin Susanne Karawanskij (Linke) anführte. Der auch für Tourismus zuständige Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hatte es zunächst nach Bitten seiner Kollegin abgelehnt, sein Haus an den Kosten zu beteiligen.

Das beabsichtigte Aus für die Dampflokfahrten war unter Touristikern und Eisenbahnfans auf scharfe Kritik gestoßen. Die Subventionen, die im Rahmen eines zum Jahresende auslaufenden Vertrages mit den Betreibern flossen, gelten auch als wichtiger finanzieller Faktor für den Erhalt diverser alter Dampfloks, die zumeist ehrenamtlich in Vereinen gepflegt und gefahren werden. Zu den bekannten Angeboten des Nostalgieprogramms gehörte der „Rodelblitz“, der mehrmals im Winter Touren durch den Thüringer Wald fuhr.