Bahnhofshotel Neustadt Arbeiten liegen auf Eis

Peter Tischer und Isolde Kalter
Das Rückseite des Bahnhofhotels ist eingerüstet. Wann und wie es weitergeht mit den Arbeiten, steht derzeit in den Sternen. Foto: pet

Kaum hat sich etwas getan, schiebt die Bauaufsichtsbehörde einen Riegel vor. Bevor es weitergeht, muss die Statik geprüft werden.

 
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Das Bahnhofshotel, derzeit in privater Hand, ist nicht gerade eine Augenweide. Waren dort eine ganze Zeit lang Asylbewerber untergebracht, steht es derzeit leer. Doch zuletzt tat sich etwas: Zumindest das Rückgebäude wurde eingerüstet und mit einem Absperrzaun versehen. Nun aber ließ die städtische Bauaufsichtsbehörde aufgrund von Hinweisen die Arbeiten einstellen, da der rückwärtige Bereich zumindest in Teilen nicht mehr standsicher ist. Die Behörde ordnete die Einbindung eines Statikers an. Solange dessen Stellungnahme nicht vorliegt wurden weitere Arbeiten innerhalb des Gebäudes untersagt. „Rückbau oder Sanierungsarbeiten im Gebäude können aber erst erfolgen, wenn die Vorgaben des Statikers erfüllt werden und eine Gefährdung von Bauarbeitern oder Passanten ausgeschlossen ist“, stellt Stadtbaurat Richard Peschel auf Nachfrage der Neuen Presse klar.

Das Bahnhofshotel wurde 1894 von der Brauerei Süßenguth errichtet. Die ersten Wirte waren Louis Lauer, Fritz Nagel und Marie Heyne. 1894 erfolgten ein Umbau und die Genehmigung der Gastwirtschaft. Weitere Pächter bzw. Wirte waren Marie Heine (1897), Franz Schmidt (1905), Alwin Buchheim (1911) sowie Hugo Pfannenschmidt, der 1919 den Hotel- und Gastwirtschaftsbetrieb erwarb. Dessen Witwe Clara Pfannenschmidt baute und erweiterte in den Jahren 1925 bis 1927 das Ensemble. 1934 und 1937 wurden Paul und Kurt Pfannenschmidt als Hoteliers geführt. Vom 1. Mai 1940 bis 1952 stand Willy Mollwitz für das Bahnhofshotel in der Gewerbekartei. 1952 stellte Emil Adelberg, Gastwirt, den Antrag auf Vollkonzession. Die Geußenbräu hatte das Hotel von Willy Mollwitz gepachtet und an Adelberg unterverpachtet. In den Adressbüchern von 1967 und 1977 erscheint jeweils die Geußen-Bräu als Besitzerin des Hotels. 1967 wohnte darin der Gastwirt Karl Resz. 1977 stellte das Bahnhofshotel auch die Adresse des Ortsverbandes des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes. Bis in die 80er-Jahre lief der Hotel- und Gaststättenbetrieb, dann wurde es geschlossen. Mittlerweile gehört das Bahnhofshotel einem Privatinvestor.

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