Landestheater Coburg Umjubelte Premiere der Tanzrevue „souLmaPs"

Voller Emotionen und Leidenschaft tanzt sich das Ballettensemble des Coburger Landestheaters in die Herzen der Zuschauer. Die Premiere der Tanzrevue „souLmaPs“ wird umjubelt.

 
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Sie bewegen sich aufeinander zu, trennen sich, umschleichen sich, fallen sich in die Arme. Mal voller Zögern, Misstrauen und Abschätzung, mal gespannt vor Freude und überbordender Lebenslust. Als Gruppe, Solisten oder im Pas de Deux. Am Sonntagabend feierte die Ballettrevue „souLmaPs“ des Geschwister-Choreografen-Paars Isa McClain van der Werf und Mark McClain umjubelte Premiere im Großen Haus des Landestheaters.

Soul steht für Leidenschaft und Emotionen. Gefühle, die die Tänzerinnen und Tänzer, trotz verletzungsbedingter Ausfälle, perfekt interpretieren. Die Choreografien der Geschwister leben nicht von extravaganten und spektakulären Akrobatikeinlagen, sondern von den klassischen Ballettschritten, die mit großartiger Körperspannung und Schauspielkunst wiedergegeben werden. Ergänzt um Elemente aus Modern und Street Dance sowie dem Hip-Hop.

Die Revue besteht aus 19 Soul-Songs (bei der Premiere musste krankheitsbedingt leicht gekürzt werden), die von Billie Holliday über Donna Summer bis hin zu Mark Ronson ft. Bruno Mars reichen. Mal groovy und funky, mal gefühlsbetont und langsam. So finden Trauer, Wut, Sehnsucht, Machtgehabe, aber auch Leidenschaft, Power und Liebe Einzug in die einzelnen Tanzszenen, die durch den roten Faden der Musik miteinander verbunden sind.

Unspektakulär und doch wunderbar passend gestaltet sich das Bühnenbild, das nicht von den Darstellern ablenkt, sondern die Choreografien perfekt ergänzt. Susanne Wilczek verortet das Ensemble vor einer kastenartigen Wand, die teilweise von kurzen Fotoeinspielungen durchbrochen wird. Bilder, die den Kampf um die Bürgerrechte der afroamerikanischen Bevölkerung zeigen, aber auch die verheerenden Folgen von Krieg. Wilczek, ebenfalls verantwortlich für die Kostüme, kleidet das Ensemble in Alltagsklamotten von Jugendlichen aus dem Alltag: Jeans, Jogginghose, Top und ganz zum Schluss auch mal sehr chic und puristisch. Ausdruck von Hoffnung und Freiheit. Eingetaucht wird die Bühne, je nach Stimmung und Ausdruck, in schimmernd warme oder grell kalte Farbtöne (Lichtregie: Thilo Schneider), die sich wie Schleier über die Tänzer legen.

Der Zauber des Tanzes und die Faszination der Musik springen auf das Publikum über und so werden alle Mitwirkenden nach der knapp eineinhalbstündigen Revue mit minutenlangem und begeistertem Applaus bedacht. Ein Abend, der Freude und gute Laune macht und über die unglaubliche Körperbeherrschung der Tanzenden in Staunen versetzt.

• Nächste Vorstellungen am 28. Oktober. 1., 16., 19. November und 13. Dezember. Karten gibt es auch bei der Neuen Presse.

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