Bamberger Niederlage bei Alba Brose verlangt dem Meister alles ab

Thorsten Vogt
Gestand in Berlin die verdiente Niederlage seiner Bamberger Mannschaft ein: Brose-Headcoach Johan Roijakkers. Foto: /Daniel Löb

Bamberg hält in Berlin bis zum 62:62 mit. Am Ende aber geben die Gastgeber noch einmal Gas und schicken die Oberfranken mit einer 70:82-Niederlage nach Hause.

 
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Berlin/Bamberg - Die „Albatrosse“ haben den deutschen Basketball-Klassiker gegen Brose Bamberg am dritten Advent mit 82:70 gewonnen. Das Team von Coach Aito schnappte sich am 6. Spieltag der Basketball-Bundesliga den Sieg in dem lange Zeit engen Spiel mit einer starken Schlussphase, die nach kurzzeitigem Rückstand im vierten Viertel mit 20:8 an die Hauptstädter ging.

In diesem Duell mit Alba Berlin fing sich Brose Bamberg nach einer mauen ersten Halbzeit (31:41) im dritten Viertel (24:17) und konnte die Partie nach 33 Minuten zum Stand von 62:62 ausgleichen. Der Dreier von Ogbe zur möglichen Führung fiel jedoch in der Folge nicht, auf der Gegenseite traf Siva den Distanzwurf für Berlin – der Beginn eines spielentscheidenden 12:0-Laufs des deutschen Meisters. Bester Brose-Werfer war David Kravish mit 20 Punkten.

Gratulation

Bambergs Headcoach Johan Roijakkers gestand die verdiente Niederlage seines Teams ein: „Gratulation an Alba und Coach Aito zum verdienten Sieg. Ich hatte gehofft, dass wir in der ersten Halbzeit mit mehr Energie rauskommen. Das ist leider nicht passiert und wir hatten zu viele Ballverluste. In der zweiten Hälfte waren wir aggressiver und haben energievoller gespielt. Wir haben besser auf den Ball aufgepasst und uns wieder rangekämpft. Nach dem Ausgleich hatten wir die Chance, in Führung zu gehen. Wenn der Ball reingeht, kippt das Spiel vielleicht. Aber in den letzten Minuten hat Alba seine Klasse und seine höhere Qualität in Person von Spielern wie Siva oder Sikma gezeigt.“

Ohne Tyler Larson

Brose, das nach wie vor auf den an der Achillessehne verletzten Tyler Larson verzichten musste, erwischte einen soliden Start, ging durch Vitali schnell in Führung und hielt bis zur dritten Minute nach weiteren Punkten von Hundt und Kravish das Unentschieden (6:6). Anschließend allerdings schalteten die Hausherren einen Gang nach oben, zogen durch einen 10:0-Lauf zweistellig davon (6:16, 5.).

Die Oberfranken ließen sich davon aber nur kurzzeitig beeindrucken. Chase Fieler und ein Hall-Dreier waren es, die die Gäste zwei Minuten vor Viertelende wieder auf fünf Zähler heranbrachten (15:20). Die letzten Aktionen des ersten Abschnitts gehörten allesamt Kenny Ogbe, der an alter Wirkungsstätte zweimal beim Wurf gefoult wurde und die fälligen Freiwürfe zum 20:22 aus Bamberger Sicht verwandelte.

Vor allem von jenseits der Dreipunkte-Linie wollte im zweiten Viertel auf Brose-Seite nur selten etwas gelingen. Lediglich ein Treffer stand bei neun Versuchen zu Buche. Die Konsequenz: Berlin konnte die Führung wieder etwas ausbauen. Johannes Thiemann war es immer wieder, der effektiv vollstrecken konnte. Zehn Punkte erzielte er alleine im zweiten Abschnitt und sorgte somit dafür, dass die Hausherren beim 40:29 zwei Minuten vor der Pause die höchste Führung erspielen konnten. Mitverantwortlich dafür war auch eine 21:14-Reboundüberlegenheit der Berliner, die diese in Hälfte eins zu insgesamt 13 Zählern durch zwei Chancen nutzen konnten. Zur Halbzeit betrug der Bamberger Rückstand zehn Punkte (41:31).

Dreier im Ziel

Im dritten Viertel schoss Brose zu Beginn zwar immer noch einige Fahrkaten von jenseits der 6,75- Meter-Linie, jedoch fanden auch Dreier von Fieler und Vitali ins Ziel. Da auch Berlin drei traf, blieb es beim zweistelligen Bamberger Rückstand, den ein weiterer Schneider-Dreier nach 25 Minuten auf 14 Punkte hochschraubte (54:40). Was dann jedoch folgte, war Brose-Basketball, wie ihn sich Trainer und Fans vorstellen – harte Verteidigung, starke Offensive. Die Folge war ein Bamberger 12:0-Lauf, der die Gäste binnen drei Minuten wieder in Schlagdistanz und bis auf zwei Punkte heranbrachte (54:52, 28.). Nachdem Giffey für Berlin getroffen hatte, versenkte Sengfelder auf der Gegenseite den Dreier und verkürzte auf einen Punkt (56:55, 30.).

Der Ausgleich

Mit drei Zählern Rückstand ging es beim Stand von 55:58 aus Sicht der Gäste in den Schlussabschnitt. Dort blieb es zunächst ein enges, ein verbissenes, ein nun leidenschaftlich geführtes Spiel. Devon Hall und Chase Fieler sorgten nach gut 33 Minuten durch fünf Bamberger Punkte in Folge für den Ausgleich (62:62).

Anschließend hatte Brose die Chance, das Momentum komplett auf seine Seite zu ziehen, doch Kenny Ogbe verfehlte den Dreier aus der linken Ecke. Und wie es im Sport dann oftmals ist, trifft der Gegner auf der anderen Seite. So auch in diesem Fall: Siva versenkte den Distanzwurf und statt Führung Brose liefen die Gäste nun wieder einem Rückstand hinterher.

12:0-Run

Und mehr noch: der Siva-Dreier war der Auftakt eines Berliner 12:0-Runs, den die Bamberger zum Ende hin nicht mehr aufholen konnten. Brose Bamberg unterlag Alba Berlin am Ende mit 70:82 und steht mit zwei Siegen aus fünf Spielen aktuell auf Tabellenplatz zehn, während die Haupstädter mit fünf Siegen aus sechs Begegnungen Rang 5 belegen.

Brose Bamberg: Lockhart 2, Plescher, Fieler 10, Hall 11, Ogbe 8, Vitali 10, Odiase, Hundt 4, Sengfelder 5, Kravish 20, Grüttner.

Nun zwei Heimspiele

Nun folgen für die Bamberger in der Bundesliga zwei Heimspiele. Am Mittwoch ist um 20.30 Uhr der punktgleiche Tabellen-11. s.Oliver Würzburg in der Brose Arena zu Gast, am Samstag zur gleichen Zeit geht es gegen Bonn. tvo/mdö

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