Coburg Band-Porträt: Und wer ist Jane?

Die Erben des Krautrock: Detlef Hofmann (links) und seine Band „Back II Jane“. Foto: privat

Vier Coburger haben sich einer „Krautrock“-Legende verschrieben. Am Samstag eröffnet „Back II Jane“ die zweite Runde des COltur-Festivals.

 
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Coburg - Wer bei Jane nicht spontan an Tarzan denkt, den haben vermutlich die 1970er-Jahre musikalisch geprägt. „Krautrock“ made in Germany stand damals international hoch im Kurs – und zu seinen erfolgreichsten Repräsentanten gehörte die Band „Jane“.

Genau 50 Jahre nach deren Gründung fanden sich 2020 fern ihrer Heimat Hannover vier Coburger Musiker zusammen, um die Erinnerung an diese Gruppe und ihre „Klassiker“ zu pflegen: Unter dem Namen „Back II Jane“ feierte Deutschlands einzige Jane-Tributeband am 1. August 2020 ihren Einstand beim Waldbad Open-Air in Bad Rodach, das sie nach langer Zwangspause am vergangenen Samstag erneut rockte. Eine Woche später steht nun das Coburg-Debüt bevor: Am Samstag, 21. August, eröffnet das Quartett auf dem Sportplatz des TV 1848 das zweite Wochenende des COltur-Festivals, das ganz im Zeichen des Rock steht.

Detlef Hofmann ist die treibende Kraft bei „Back II Jane“ – und das im wörtlichen Sinne: Der 60-jährige ist nicht nur Leader, sondern auch Drummer der Band – und sein Instrument lieferte die Initialzündung für deren Gründung: Mit dem gewaltigen Schlagzeug der Kultmarke Ludwig hat Jane-Gründer Peter Panka Rock-Geschichte geschrieben, bzw. getrommelt. 37 Jahre lang, bis zu seinem Tod 2007, saß „Gonzo, der Krautrock-Fels“, hinter der Jane-Schießbude, die zu den mächtigsten ihrer Art zählt.

Als Detlef Hofmann von seinem Sohn erfuhr, dass das geschichtsträchtige Drumset zum Verkauf stehe, zögerte er nicht lange und rettete es vor der Endstation Museum: „Ein Dinosaurier von Schlagzeug, traumhaft!“, schwärmt der Hobbymusiker, der seit 40 Jahren in der regionalen Rockszene mitmischt.

Sein Interesse an Jane erwachte mit einem Live-Album in den späten Achtzigern. „Dann habe ich 15 Jahre nichts mehr von der Band gehört“, erinnert sich Detlef. 2004 brachten sich dann die Urgesteine des Krautrock bei einem dreitägigen Rockpalast-Festival in Bonn in Erinnerung: Karthago (die Detlef 1978 erstmals in Coburg gehört hatte), Guru Guru, Amon Düül II, Epitaph, Birth Control – und eben Jane.

Nicht nur der Stil der Band, die seinerzeit als „deutsche Pink Floyd“ gehandelt wurde, hat es Hofmann angetan, sondern ach die Persönlichkeit von Peter Panka: „Der hat sein Ding gemacht, unbeirrt von Trends“. So ganz puristisch gehen Detlef (Drums & Vocal), Patrick (Guitar & Vocal), Pietro (Bass) und Daniel (Keyboard) allerdings nicht mit dem Deutschrock-Erbe um: „Wir spielen die Stücke etwas flotter und in unserem Stil“, erklären die Vier, die auf psychedelische Endlos-Soli verzichten und auch Eigenkompositionen auf Lager haben. Dass sie damit nicht nur gereifte Rockfans begeistern, haben die bisherigen Gigs erwiesen: Wir haben selber gestaunt, wie viele Junge da waren“.

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