Basketball-Bundesliga Bamberg bleibt in der Erfolgsspur

Torsten Vogt
Glänzte mir einem Double-Double für Brose Bamberg: Akil Mitchell (am Ball), hier bedrängt von Crailsheims Dejan Kovacevic. Foto: Daniel Löb

Brose bezwingt in der Basketball-Bundesliga Crailsheim mit 91:81. Die Chancen auf die Playoffs steigen wieder.

 
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Brose Bamberg sicherte sich in der Basketball-Bundesliga in einem Nachholspiel des 17. Spieltags einen 91:81-Sieg über die Merlins Crailsheim und damit den dritten Erfolg in Serie. Der allerdings war gegen die nach Corona-Fällen geschwächten Gäste ein hartes Stück Arbeit, denn erst zu Beginn des Schlussabschnitts konnten sich die Hausherren am Dienstag vor 2673 lautstarken Zuschauern in der Brose-Arena auf bis zu 15 Punkte absetzen. Am Ende betrug der Vorsprung zehn Zähler, damit hatten die Gastgeber – und das war, wenn überhaupt, das einzige kleine Manko an diesem Abend – den direkten Vergleich verloren.

Der Heimsieg war verdient, wie ein Blick auf die Statistik zeigt: 51 Rebounds holte Brose, damit 18 mehr als der Gegner. 18 Assists verteilten die Hausherren, neun mehr als Crailsheim. Bereits in der ersten Halbzeit punkteten alle eingesetzten Bamberger Spieler, am Ende hatten Christian Sengfelder (elf Punkte, zwölf Rebounds) und Akil Mitchell (16 Punkte, 13 Rebounds) ein Double-Double in der Statistik stehen.

Amiel dankt den Fans

„Ich möchte einmal mehr mit einem Kompliment an unsere Fans starten. Sie haben wieder mal für eine großartige Atmosphäre gesorgt. Das hat uns abermals einen richtigen Schub gegeben. Vielen Dank dafür“, sagte Bambergs Headcoach Oren Amiel. Sein Fazit zum Spiel lautete: „Es war nicht leicht. Sie haben eine starke Mannschaft, sind gut gecoacht, es ist gegen sie immer schwer. Ihre aktuelle Situation können wir nur zu gut nachvollziehen, denn wir hatten die auch schon einige Male in der Saison. Ich wünsche ihnen, dass sie schnell wieder gesund werden, das ist das Wichtigste. Wir haben es geschafft, eine Führung mit ins letzte Viertel zu nehmen und die dann zu verteidigen. Es war ein hart umkämpfter Sieg.“

Ausgeglichene Partie

Es war von Beginn ein ausgeglichenes Spiel, das innerhalb der ersten zweieinhalb Minuten insgesamt sechs Führungswechsel mit sich brachte (6:7). Unter anderem zwei Crailsheimer Dreier in Serie sorgten bis Mitte des ersten Viertels für einen Bamberger Sieben-Punkte-Rückstand (8:15). Brose zeigte sich davon aber einigermaßen unbeeindruckt, traf durch Justin Robinson ebenfalls aus der Distanz und verkürzte eine Minute vor Viertelende wieder auf drei Zähler (17:20).

Neuzugang Coffey trifft

Allerdings netzte der von den Merlins kurzfristig aus der Ukraine verpflichtete US-Amerikaner Mike Coffey nochmals für Crailsheim ein und sorgte somit nach zehn Minuten für das 17:23 aus Brose-Sicht. Der 29-jährige Point Guard ersetzt den verletzten Bundesliga-MVP-Kandidaten T.J. Shorts nach dessen verletzungsbedingten Saison-Aus. Im zweiten Viertel waren die Hausherren dann vor allem defensiv bissiger, ließen die Hohenloher nun nur noch selten zu einfachen Würfen kommen und packten vor allem beim Rebound entscheidender zu. Dadurch verhinderten sie zum einen defensiv zweite Chancen und kamen offensiv immer wieder zu punkten. Etwas mehr als zwölf Minuten waren absolviert, als Tomáš Kyzlink erstmals seit der Anfangsphase wieder ausgleichen konnte (27:27), zwei Minuten später brachte Omar Prewitt Brose in Führung (31:29). Es ging mit einer Zwei-Punkte-Führung für die Hausherren in die Kabinen (44:42).

Ein kleiner Lauf

Auch im dritten Viertel agierten beide Mannschaften auf Augenhöhe. Nach gut 25 Minuten hatten die Hausherren allerdings einen kleinen Lauf zur zwischenzeitlichen Neun-Punkte-Führung (59:50). Allerdings schaffte es Brose wieder nicht, den Vorsprung weiter zu vergrößern. Sobald es darauf ankam, war da auf Crailsheimer Seite nämlich Jaren Lewis, der alleine im dritten Abschnitt zwölf Punkte erzielte und seine Mannschaft so bis Viertelende im Spiel hielt. Vor dem Schlussabschnitt führte Brose mit fünf Zählern, stand es 67:62. Die ersten drei Minuten des letzten Viertels gehörten dann aber voll und ganz den Hausherren. Sengfelder, Chris Dowe, Mitchell und Kyzlink sorgten für einen 10:0-Lauf und die 15-Punkte-Führung (77:62, 33.), die gleichbedeutend mit dem Gewinn des direkten Vergleichs gewesen wäre. Knapp vier Minuten dauerte es, bis Crailsheim erstmals wieder erfolgreich abschließen konnte. Es entwickelte sich nun eine packende Partie, bei der die 2673 Fans alles gaben, um ihre Mannschaften nach vorne zu pushen.

Crailsheim verkürzt

Allerdings: Die Gäste bekamen eine zweite Luft, auch weil Brose zu viel leichte Punkte liegen ließ, teilweise selbst im dritten Versuch den Korbleger nicht versenken konnte. Die Folge: Crailsheim verkürzte nach gut 38 Minuten wieder auf acht Zähler (82:74). In den letzten 120 Sekunden versuchte Brose nochmals alles, aber mehr als ein Zehn-Punkte-Vorsprung blieb am Ende nicht auf der Anzeigetafel stehen. Und dennoch: Der 91:81-Sieg war der dritte in Folge und lässt die Bamberger Playoff-Hoffnungen weiter bestehen. Brose rückte, mit nun 24:28 Punkten auf Rang 10, den Crailsheimern (9./24:22 Punkte) in der Tabelle wieder etwas enger auf die Pelle.

Statistik

Brose Bamberg: Omar Prewitt (16 Punkte/5 Rebounds/5 Assists), Akil Mitchell (16/13/2), Chris Dowe (15/4/2), Tomas Kyzlink (12/8/3), Christian Sengfelder (11/12/0), Justin Robinson (9/2/2), Dominic Lockhart (5/1/3), Kenneth Ogbe (5/2/1), Martinas Geben (2/1/0), Marvin Omuvwie (dnp).

Merlins Crailsheim: Jaren Lewis (20/3/0), Mike Caffey (16/6/1), Terrell Harris (15/4/0), Elias Lasisi (9/6/3), Jon Axel Gudmundsson (8/3/3), Dejan Kovacevic (8/6/1), Bogdan Radosavljevic (5/1/1), Rene Kindzeka (0/1/0), Aleksa Kovacevic (0/1/0), Matej Zejdl (dnp).

Die Viertel im Überblick: 17:23, 27:19, 23:20, 24:19.

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