Basketball-Bundesliga Bamberg fehlt die Abgezocktheit

Duell der beiden Topscorer: Würzburgs Otis Livingston (links) und Bambergs Trey Woodbury Foto: IMAGO/HMB-Media//Heiko Becker

Das Team von Oren Amiel verliert das Bundesligaspiel gegen die Würzburg Baskets 78:83. Ein 19:0-Lauf der Gäste im letzten Viertel entscheidet das Frankenderby.

 
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Die 5700 Zuschauer in der ausverkauften Brose-Arena haben am Mittwochabend ein verrücktes Bundesliga-Frankenderby zwischen den Bamberg Baskets und den Würzburg Baskets zu sehen bekommen. Extrem unterschiedliche Viertel und ein starker Endspurt prägten das 40. Derby beider Mannschaften, das die Oberfranken am Ende mit 78:83 (35:28) noch aus den Händen gaben.

Otis Livingston Spieler der Partie

Hatten die Würzburger das erste Viertel klar beherrscht und sich hier eine zweistellige Führung erspielt, drehten die Bamberger im zweiten Abschnitt den Spieß um und gestatteten den Unterfranken nur ganze fünf Zähler. Nach einem recht ausgeglichenen dritten Viertel lag das Team von Bambergs Headcoach Oren Amiel zu Beginn des Schlussabschnitts mit elf Punkten in Führung, ehe die Würzburger mit einem 19:0-Lauf die Partie doch noch zu ihren Gunsten drehen konnten.

Spieler der Partie war Würzburgs Otis Livingston II, der neben seinen 24 Punkten auch sechs Assists sammelte und mit einem Wert von 25 der effektivste Spieler auf dem Parkett war. Beste Scorer auf Bamberger Seite waren Trey Woodbury mit 15 und Adrian Nelson mit 12 Punkten.

Patrick Heckmanns Selbstkritik

„Wir waren einfach unkonzentriert, haben uns fahrlässige Turnover erlaubt und auch keine gute Eins-gegen-eins-Verteidigung gespielt. Obwohl wir das im zweiten Viertel echt gut gemacht hatten, haben wir Würzburg wieder zurück ins Spiel kommen lassen und so verliert man dann so ein Match zu Hause“, sagte Bambergs Patrick Heckmann nach dem Derby. „Wir agieren als Team dann einfach schlecht, sind unaufmerksam und dann kommen wir in so einen Flow, aus dem wir es nicht schaffen, uns wieder herauszuholen. Natürlich liegt das an Karsten Tadda und an mir, da wir ja doch schon länger dabei sind, uns in solchen Situationen da herauszuhelfen, aber ich weiß im Moment auch nicht, warum es einfach nicht funktioniert, diese Spiele schlau nach Hause zu spielen.“

Filipovski: „Wir fanden den einen Weg“

Saša Filipovski zeigte sich nach dem Erfolg seiner Mannschaft zufrieden. „Wir waren gut vorbereitet und sind wieder gut ins Spiel gestartet, aber im zweiten Viertel haben wir einige freie Würfe nicht getroffen und waren frustriert. Da haben wir Bamberg ins Laufen kommen lassen, was nicht gut war. Hier haben wir auch viele schlechte Entscheidungen getroffen“, meinte der Würzburger Cheftrainer . „In der zweiten Halbzeit ist es uns gelungen, wieder besser und vor allem cleverer zu spielen. Nachdem es im dritten Viertel viele Punkte auf beiden Seiten gab, fanden wir aber im letzten einen Weg, genügend Energie und Konzentration zu haben, um das Spiel letztlich zu gewinnen. Es war insgesamt ein sehr hartes Spiel für uns mit vielen müden, verletzten und auch kranken Spielern und deshalb bin ich sehr stolz auf die Mannschaft und den gesamten Staff.“

Enttäuschter Amiel: „Alles gegeben“

Bambergs Headcoach Oren Amiel war enttäuscht. „Wir wollten den Rebound kontrollieren und die Ballverluste minimieren. In dieser Hinsicht haben wir über 34 Minuten einen sehr guten Job gemacht. Allein in den letzten viereinhalb Minuten hatten wir aber fünf Ballverluste und Würzburg hat die Würfe getroffen“, sagte er nach der Begegnung. „Die Würzburger haben hier sehr viel Eins-gegen-Eins gespielt, aber sie haben auch genau diese Spieler, die talentiert sind, ein Spiel so zu finishen. Es fühlt sich echt schlecht an, für die Spieler und vor allem mit Blick auf unsere Fans, die es verdient gehabt hätten, mit einem Sieg nach Hause zu gehen. Ich wäre enttäuscht, wenn wir nicht alles gegeben hätten, doch das haben wir. Wir waren am Ende einfach nicht clever und nicht fokussiert genug. Anstelle uns Würfe herauszuspielen, haben wir den Ball verloren und die Rebounds nicht bekommen.“

Wenig Zeit zum Verschnaufen bleibt den Bamberg Baskets nicht, denn bereits am Freitag (20 Uhr) steht der nächste Spieltag in der Basketball-Bundesliga an. In der 14. Runde geht es für die Bamberger ins Rheinland zu den Telekom Baskets Bonn.

Statistik

Bamberg Baskets – Würzburg Baskets 78:83 (13:23, 22:5, 28:27, 15:28).

Bamberg: Trey Woodbury (15 Punkte/3 Rebounds/4 Assists), Adrian Nelson (12/5/0), Zach Copeland (9/1/6), EJ Onu (8/5/1), Filip Stanic (8/7/2), Justin Gray (7/4/1), Kevin Wohlrath (7/1/0), Karsten Tadda (7/0/0), Patrick Heckmann (5/5/3), Malik Johnson (0/1/4), Lukas Herzog (0/0/0), Abdulah Kameric (dnp).

Würzburg: Otis Livingston II (24 Punkte/2 Rebounds/6 Assists), Collin Welp (15/2/0), Isaiah Washington (14/7/2), Owen Klassen (13/8/0), Darius Perry (9/3/1), Maximilian Ugrai (5/4/0), Javon Bess (3/8/3), Felix Hoffmann (0/1/1), Hannes Steinbach (dnp), Elijah Ndi (dnp).

Zuschauer: 5700 (ausverkaufte Brose-Arena)

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