Nach einem zähen Beginn setzte sich das Team aus „Freak City“ durch einen Lockart-Dreier auf 11:6 ab. John Petrucelli, Cameron Clark und der Ex-Bamberger Andreas Obst zeichneten für den 14:14-Gleichstand bis zur ersten Viertelpause verantwortlich. In der anschließenden Schwächephase der Hausherren zog Ulm auf 20:31 davon. Chase Fieler blieb es vorbehalten, mit zwölf Zählern innerhalb von 180 Sekunden das Ruder herumzureißen.
Ulm kommt noch einmal heran
Er, Devon Hall und David Kravish sorgten bis zur 27. Minute für eine Zehn-Punkte-Führung (55:45). Der Gast kam unter der Regie seines Basketball-Urgesteins Per Günther nochmals auf Schlagdistanz (60:57) heran. Dann aber hatte er sein Pulver verschossen. Der Bamberger Topscorer Hall (25 Punkte, davon 19 nach der Pause), Fieler (19) und Präzisionsschütze Michele Vitali mit drei Einschlägen von jenseits der 6,75-Meter-Linie führten ihre Farben nach 33 Minuten mit einem Zwischenspurt zum 72:60 auf die Siegerstraße. Die zweite Halbzeit wurde von den Hausherren in der Brose-Arena deutlich mit 52:36 gewonnen. Nicht ans Limit zu gehen brauchten einige in den vergangenen Begegnungen arg strapazierte Leistungsträger wie Christian Sengfelder und Bennet Hundt.
Die Oberfranken festigten mit diesem Sieg ihren achten Tabellenplatz und können sich im Playoff-Rennen noch Hoffnungen auf eine bessere Platzierung machen. Die Ulmer haben nur noch zwei Zähler mehr auf ihrem Konto als die Roijakkers-Schützlinge, für die in der Endabrechnung bei Punktgleichheit der bessere direkte Vergleich spräche.
Nun wieder europäisch
Der Stress geht für den neunfachen deutschen Meister unvermindert weiter. Es folgen zwei richtungsweisende Champions-League-Prüfungen: zuerst das Duell an diesem Dienstag um 20.30 Uhr gegen ERA Nymburk, das wegen der nach wie vor geltenden Einreisebeschränkungen aus Tschechien in Aleksandrovac (Serbien) stattfindet, dann am Gründonnerstag (1. April) um 20 Uhr in heimischer Arena gegen den italienischen Klub Dinamo Sassari. Am Ostersonntag (4. April) empfängt Brose Bamberg um 15 Uhr in der BBL das Überraschungsteam Hamburg Towers, der am Samstag den Titelaspiranten FC Bayern München nach Verlängerung bezwang.
Statistik
Brose Bamberg: Hall (25 Punkte/4 Dreier), Fieler (19/4), Kravish (12), Vitali (11/3), Lockhart (9/3), Sengfelder (6), Larson (4), Ogbe (2), Ruoff, Hundt, Grüttner-Bacoul (nicht eingesetzt).
Ratiopharm Ulm: Clark (12), Günther (10/2), Petrucelli (10/2), Holman (10/2), Caupain (9/1), Obst (9/2), Osetkowski (7/1), Klepeisz (5/1), Heckmann (2), Conger, Wilkins.
Schiedsrichter: Lottermoser, Gutting, Mutapcic.
Zuschauer: 0.
Gesamtwurfquote: Bamberg 53 Prozent (34 Treffer/64 Versuche), Ulm 42 (28/67).
Dreierquote: Bamberg 52 Prozent (14/27), Ulm 42 (11/26).
Freiwurfquote: Bamberg 75 Prozent (6/8), Ulm 78 (7/9).
Rebounds: Bamberg 35 (26 defensiv/9 offensiv), Ulm 35 (22/13).
Ballgewinne/-verluste: Bamberg 1/10, Ulm 6/7.
Assists: Bamberg 23/Ulm 13.
Fouls: Bamberg 15/Ulm 16.