Basketball-Bundesliga Brose Bamberg unter Druck

Die Basketballer von Brose Bamberg treten am Samstagabend in Ludwigsburg an. Um noch ein Wörtchen um die Vergabe der Playoffplätze mitreden zu können, braucht das Team von Oren Amiel dringend einen Sieg.

 
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Steht mit seinem Basketballteam mächtig unter Druck: Bambergs Trainer Oren Amiel. Foto: imago images/Claus Bergmann

Brose Bamberg ist am 25. Spieltag der Basketball-Bundesliga bei den Riesen Ludwigsburg gefordert. Spielbeginn ist am Samstag um 20.30 Uhr. Für die Gastgeber ist die Partie die erste von dreien innerhalb von fünf Tagen. Denn bereits am Montag und Mittwoch geht es in der Champions League gegen Istanbul und Holon um den Einzug in die K.o.-Phase. Dennoch werden die Mannen von John Patrick die BBL-Begegnung sicherlich nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn mit aktuell 30:14 Punkten (5. Platz) stehen die Schwaben zwar auf einem soliden Playoffrang, da allerdings in der Tabelle alles recht eng zugeht, ist dieser noch nicht zu einhundert Prozent gefestigt.

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Da spielt es Ludwigsburg gut in die Karten, dass mit Johannes Patrick (genesen nach einer Coronainfektion) und Jordan Hulls (Wadenverletzung auskuriert) seit Beginn der Woche wieder zwei Stammspieler mehr zur Verfügung stehen. Beide feierten ihr Debüt nach einigen Wochen am Mittwoch beim wichtigen BCL-Erfolg in Dijon. Dort gab es einen 84:72-Sieg. Bester Ludwigsburger in Frankreich war Tremmell Darden mit 15 Punkten. Einen eher gebrauchten Tag erwischte dagegen Justin Simon mit lediglich zwei getroffenen Würfen bei 14 Versuchen. Solch ein Spiel bildet allerdings die Ausnahme in der ansonsten bärenstarken Saison des US-Amerikaners. Mit 13,1 erzielten Punkten im Schnitt ist er nämlich zweitbester Werfer seines Teams. Besser ist nur Jonah Radebaugh, der auf durchschnittlich 13,3 Zähler kommt.

Schwache Wurfquote

Wie schon gegen Oldenburg wird sich Brose auch gegen Ludwigsburg auf hohes Tempo, schnellen Basketball und viele gegnerische Abschlüsse einstellen müssen. 67 Mal werfen die Schwaben nämlich im Schnitt auf den Korb, genauso oft wie eben der jüngste Bamberger Gegner. Allerdings – und das ist etwas überraschend – treffen die Riesen davon lediglich knapp 43 Prozent. Das ist der schlechteste Wert aller BBL-Teams.

Bei Brose war Wundenlecken angesagt. Das ernüchternde 83:106 in eigener Halle, vor den eigenen Fans gegen die EWE Baskets Oldenburg hallte nach und zeigte Wirkung. Die Stimmung am Tag danach erinnerte an einen schlimmen Kater nach durchzechter Nacht. Das Gute aus Bamberger Sicht: Viel Zeit zum Nachdenken blieb nicht. Nach einer Aufarbeitung am Mittwoch war ab Donnerstag der komplette Fokus auf Ludwigsburg gerichtet. Schließlich ist klar: Sollte Brose (aktuell 12. Platz/18:26 Punkte) noch bei der Vergabe der Playoffränge ein Wörtchen mitreden wollen, brauchen die Domstädter am Samstag einen Sieg.

Integration von Chris Dowe

Coach Oren Amiel hatte in der Vorbereitung auf Ludwigsburg bis auf die weiterhin verletzten Heckmann und Mitchell alle Mann an Bord und konnte daher erstmals seit längerer Zeit wieder mit zehn Mann trainieren. Dabei lag der Fokus auch darauf, Broses letzten Neuzugang Chris Dowe in die Systeme zu integrieren. Der kam zwar gegen Oldenburg ohne Trainingseinheit und nach erst knapp 24 Stunden in Bamberg zu zehn Punkten, sein Leistungspotenzial hat er damit aber bei Weitem noch nicht ausgeschöpft.

Vor allem defensiv wird sich Brose Bamberg gegen Ludwigsburg steigern müssen. Was die Mannschaft teilweise gegen Oldenburg ablieferte war „peinlicher Mist“, wie es Amiel im Anschluss in der Pressekonferenz noch nett umschrieb. Da die Schwaben ein ähnliches Tempo spielen und einen ähnlichen Spielstil bevorzugen, können Prewitt, Robinson und Co. am Samstag zeigen, dass sie aus Fehlern lernen können.

Neuzugang Chris Dowe: „Zunächst möchte ich mich bei den Fans und der gesamten Organisation bedanken, dass sie mich so toll aufgenommen haben. Dann möchte ich mich zeitgleich aber auch bei unseren Anhängern entschuldigen, denn unsere Leistung am Dienstag war schlecht. Das wissen wir, darüber haben wir gesprochen. Am Samstag erwartet uns ein ganz ähnlicher Gegner. Da müssen wir bereit sein, müssen hingehen, wo es wehtut. Ich hoffe, dass ich der Mannschaft bereits etwas mehr helfen kann.“

Sieben Tage Zeit

Nach der Partie bei den Riesen in Ludwigsburg hat Brose Bamberg sieben Tage Zeit, um sich auf das nächste Bundesligaspiel vorzubereiten. Am Sonntag, 20. März, ist um 15 Uhr der MBC zu Gast in der Brose-Arena.