Basketball Champions League Brose verteidigt weiße Weste

Thorsten Vogt
Michele Vitali feuert sein Brose-Team an. Foto: /Daniel Löb

Bamberg gewinnt in der Basketball Champions League mit 83:82 gegen Pinar Karsiyaka. Es ist der dritte Sieg im dritten Spiel.

 
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Bamberg - Brose Bamberg bleibt in der Basketball Champions League durch einen 83:82-Erfolg über den türkischen Vertreter Pinar Karsiyaka nach dem 3. Spieltag weiterhin ungeschlagen und führt die Gruppe F mit nunmehr sechs Punkten an. Von Beginn an entwickelte sich am Dienstag ein rasantes Spiel mit tollen Aktionen auf beiden Seiten. 9,8 Sekunden vor dem Ende lag der Gastgeber, der zwischenzeitlich mit sieben Zählern geführt hatte, in der Brose Arena noch mit einem Zähler vorne. Und dann schaffte Karsiyaka es aufgrund einer starken Bamberger Verteidigung in insgesamt vier Versuchen nicht mehr, den Ball im Korb unterzubringen. Drei Bamberger Spieler punkteten zweistellig: Vitali (14), Fieler (12) und Kravish (12).

Glücklicher Trainer

Bambergs Headcoach Johan Roijakkers zeigte sich danach erleichtert: „Ich bin sehr, sehr glücklich über diesen Sieg. Wenn du in die nächste Runde kommen willst, dann musst du vor allem zu Hause gewinnen. Heute war unser erstes Heimspiel in der BCL, daher war es sehr wichtig. Ich bin sehr zufrieden, wie wir aufgetreten sind. Es war ein Sieg des gesamten Teams, jeder Spieler hat in einer bestimmten Phase übernommen und ist vorangegangen. Sengfelder und Ogbe haben das Brett dominiert, Hall hat gescort, Kravish war richtig gut. Ich bin vor allem sehr zufrieden, wie unsere deutschen Spieler performt haben.“ Für einen seiner Schützlinge hatte der Niederländer ein Sonderlob parat: „Herausheben will ich da Bennet Hundt. Er hat es nicht leicht, muss das Team durch die Verletzung von Tyler Larson führen – hat das aber in der entscheidenden Phase hervorragend gemacht. Am Ende waren wir smart, konnten sie viermal stoppen, einmal mit einem tollen Block. Wir haben einen tollen Job gemacht.“

Starke Brose-Defensive

Den ersten Dreier der Partie traf Michele Vitali mit dem ersten Wurf der Partie. Zwar wurde der direkt im Gegenzug durch einen Henry-Dreier gekontert, die Brosianer aber zeigten von Beginn an, dass sie es besser machen wollten, als in den vergangenen Spielen. Vor allem defensiv hielten die Gastgeber gut dagegen, ließen sich auch durch einen zwischenzeitlichen Rückstand (6:7, 3.) nicht aus der Ruhe bringen und beantworteten diesen mit einem 8:0-Lauf zum 14:7 nach gut fünf Minuten. Die Türken aber blieben der erwartet zähe Gegner. Vor allem Raymar Morgan war es immer wieder, der Nadelstiche setzen konnte. Die letzten Punkte des ersten Viertels gingen auf das Konto von Kenny Ogbe, der seine zwei Freiwürfe zum 26:20 verwandelte.

Gäste kommen zurück

Im zweiten Abschnitt waren es zunächst die Gäste, die besser zurück ins Spiel fanden und den Bamberger Vorsprung sukzessive minimierten. Ein And1 von Henry war es schließlich, das Brose wieder in Rückstand geraten ließ (33:34, 14.). Zwei starke Aktionen von Bennet Hundt holten die Führung abermals auf Seite der Gastgeber, die diese durch Chris Sengfelder, Michele Vitali und Devon Hall in der Folgezeit auf sieben Zähler ausbauen konnten (43:36, 18.). Die letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit gehörten dann jedoch den Gästen aus Karsiyaka, die sechs Punkte in Folge erzielten und die Bamberger Halbzeitführung damit auf einen Zähler schrumpfen ließen: 43:42.

Weiter hohes Niveau

Im dritten Viertel blieb das Spiel weiter auf hohem Niveau, kampfbetont und leidenschaftlich von beiden Teams geführt. Zwei Dreier der Türken in kurzer Folge brachten die Gäste nach 22 Minuten erneut in Front: 47:48. Der agile Michele Vitali und der immer am richtigen Ort stehende David Kravish holten die Führung eine Minute später zurück; ein Dreier von Hundt baute sie aus (57:51, 25.).

Die Partie wog nun hin und her, wobei man Karsiyaka allmählich die Müdigkeit anmerkte, für die Gäste war es das vierte Spiel in sieben Tagen. Nichtsdestotrotz blieben die Gäste jederzeit brandgefährlich. Und dennoch: Brose blieb aggressiv, bissig und erzielte durch Devon Hall mit der Viertelsirene das 69:63.

Hundt dirigiert

Im Schlussabschnitt bekam Pinar Karsiyaka die vierte Luft. Özkan traf den Dreier mit Brett und verringerte die Bamberger Führung nach 34 Minuten wieder auf einen Zähler: 71:70. Die Hausherren ließen sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem Bennet Hundt dirigierte in der kritischen Phase das Spiel, fand immer wieder den freien Mitspieler (am Ende hatte er sieben Assists) – oder aber schloss selbst sehenswert ab (77:71, 36.). Die Endphase wurde hektisch und spannend, da Raymar Morgan sich immer wieder durchtanken und treffen konnte.

Nervenstärke

Allerdings zeigte Bamberg in den letzten Sekunden des Spiels keine Nerven an der Freiwurflinie. Hundt traf seine zwei ganz sicher zum 80:83. Morgan netzte für Karsiyaka ebenfalls von der Linie ein, Brose verfehlte im Gegenzug den Dreier. 9,8 Sekunden waren noch zu gehen bei Ballbesitz der Gäste. Die versuchten alles, kamen jedoch nicht an der starken Bamberger Defense – unter anderem ein Monsterblock von Fieler – vorbei.

Die Hausherren siegten mit 83:82 gegen Pinar Karsiyaka und haben nun auf europäischem Parkett drei Siege aus drei Spielen auf dem Konto.

Brose Bamberg: Lockhart 5, Plescher (nicht eingesetzt), Seric (nicht eingesetzt), Fieler 12, Hall 8, Ogbe 2, Vitali 14, Odiase 5, Hundt 7, Sengfelder 4, Kravish 12, Grüttner. tvo

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