Basketball Dicke Luft bei Brose Bamberg

Der Bamberger Patrick Heckmann (rechts) versucht, den Crailsheimer Jaren Lewis am Korbwurf zu hindern. Foto: Imago/Eibner/-Pressefoto/G. Santemiz

Nach der zweiten Niederlage im zweiten Saisonspiel ist Trainer Oren Amiel ziemlich angefressen. Der Basketball-Bundesligist verliert gegen Crailsheim mit 82:84. Zu viele unnötige Ballverluste bringen die Gäste in der Schlussphase auf die Siegerstraße.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Brose Bamberg hat im zweiten Spiel der neuen Saison in der 1. Basketball-Bundesliga die zweite Niederlage kassiert. Das Team von Trainer Oren Amiel unterlag den Merlins Crailsheim am Dienstagabend mit 82:84 (46:40). Dabei sah es über weite Strecken der Partie vor 3000 Zuschauern gut aus für die Hausherren, die zwischenzeitlich mit zwölf Zählern in Front lagen (62:50, 26.). Im letzten Viertel aber leisteten sich die Bamberger sechs ihrer insgesamt 13 Ballverluste, die die Gäste gnadenlos bestraften.

Amiel: „Schmeißen Ball einfach weg“

„Ich bin sehr frustriert. Ich denke, wenn das Spiel Spitz auf Knopf steht, dann ist das Wichtigste, dass man Würfe bekommt und nicht den Ball verliert“, sagte Brose-Headcoach Oren Amiel nach der Partie. „ Wenn man einfach nur auf die Statistik sieht, dann haben wir 13 Ballverluste, das ist vollkommen ok. Aber wenn fünf davon in den letzten vier Minuten des Spiels passieren, dann killt dich das. Ich bin richtig angefressen.“ Der Bamberger Trainer polterte weiter: „Ich denke, wir hatten das Spiel über weite Strecken unter Kontrolle und dann schmeißen wir immer wieder leichtfertig den Ball weg. Wir müssen als Team lernen, wie man solche Situation besser hinbekommt.“ Seine Mannschaft müsse nach vorne schauen. Es gebe nichts zu beschönigen, aber auch keinen Grund schwarzzusehen.

Sehr guter Auftakt der Bamberger

Brose kam gut ins Spiel. Wright-Foreman traf schnell den Dreier, Chachashvili legte den Korbleger nach (5:0, 2.). Vor allem defensiv machten die Hausherren in den Anfangsminuten ihre Aufgabe gut, ließen den gefährlichen Crailsheimer Schützen kaum Platz zur Entfaltung. Nachdem offensiv die Dreier weiter hochprozentig fielen, lag Brose Mitte des Viertels zweistellig in Führung beim 19:8. Für die Gäste war es in dieser Phase Mikalauskas, der seine Mannschaft durch sieben Zähler in Serie ins Spiel zurückbrachte (20:15, 8.). Fünf Punkte betrug auch der Vorsprung nach zehn Minuten, nachdem zunächst Young für Brose den Distanzwurf versenkte, mit der Sirene aber ebenfalls Livingston II von Downtown traf (27:22).

In den Anfangsminuten des zweiten Abschnitts war der Crailsheimer Korb zunächst wie vernagelt. Lediglich drei Freiwürfe wollten in den ersten gut vier Minuten für Brose fallen. Die Gäste indes versenkten ebenfalls von der Linie, dazu zwei Halbdistanzwürfe und glichen die Partie damit aus (30:30, 15.).

Brose hat Partie nach der Pause im Griff

Christian Sengfelder traf knapp vor Mitte des Abschnitts erstmals für Bamberg aus dem Feld, ein anschließendes Vier-Punkte-Spiel von Maxhuni bescherte den Hausherren jedoch den ersten Rückstand der Partie beim 32:34. Bambergs Kapitän aber hielt dagegen, erzielte alle seine zehn Punkte im zweiten Viertel und sorgte somit dafür, dass sein Team doch wieder mit einer Sechs-Zähler-Führung in die Pause gehen konnte (46:40).

Die ersten Punkte der zweiten Halbzeit erzielte Bleck per Dreier, Stuckey legte kurz darauf einen zweiten nach. Die nächsten Minuten aber gehörten dann wieder Brose. Wright-Foreman, Kariniauskas, Sengfelder und ein Bohačík-Dreier sorgten für einen 9:0-Lauf und die wieder zweistellige Führung (59:48, 24.). Die Hausherren hatten die Gäste gut im Griff, ließen dann aber vor allem defensiv den einen oder anderen Freiraum zu viel, den die Crailsheimer direkt bestraften. Mikalauskas, dazu Lewis, Stuckey und schlussendlich ein Dreier von Kindzeka – 90 Sekunden vor Viertelende waren die Hohenloher wieder auf vier Punkte dran beim 64:60. Spencer Reaves stellte mit zwei erfolgreichen Freiwürfen den 66:60-Viertelendstand her.

Kleinigkeiten entscheiden

Den Schlussabschnitt eröffnete Stuckey mit dem Dreier. Die Aufholjagd der Gäste hatte spätestens jetzt begonnen. Allerdings konnte sich Brose noch erwehren, traf in den entscheidenden Phasen auch schwierige Würfe und ließ die Gäste nicht vorbeiziehen. Absetzen aber konnten sich die Hausherren auch nicht. Daher war es nun ein Spiel, das die Kleinigkeiten entscheiden sollte. Und da hatte Brose das Nachsehen. Sechs Ballverluste leisteten sich die Bamberger im letzten Viertel, Crailsheim nutzte das gnadenlos aus und ging 61 Sekunden vor Ende durch einen Dreier von Livingston II zum erst zweiten Mal überhaupt im Spiel in Führung: 80:83. Brose versuchte nochmals alles, hatte beim Stand von 82:84 den letzten Wurf, doch Justin Wright-Foreman verpasste den Dreier zum Sieg.

Brose Bamberg: Blunt, Bell 1, Wright-Foreman 17, Kariniauskas 10, Wohlrath, Sonnefeld dnp, Bohačík 11, Chachashvili 5, Young 10, Reaves 9, Heckmann 2, Sengfelder 17.

Autor

Bilder