Basketball-Playoffs Coburg verliert und muss zittern

Martin Vogel
Mit 25 Punkten bester Coburger Werfer in München: Mateo Seric (links). Foto: Martin Vogel

Die Korbjäger des BBC verlieren in München mit 79:86. Nun stehen sie in den Playoffs der 2. Bundesliga Pro B vor einem Endspiel gegen Münster. Tip-Off in der Arena auf der Lauterer Höhe ist am Sonntag um 16 Uhr.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

München/Coburg - Rückschlag für den BBC Coburg in den Playoffs der 2. Basketball-Bundesliga Pro B: Am Gründonnerstag unterlagen die Vestestädter beim FC Bayern München mit 79:86 (39:40). Damit steht für die Oberfranken am Sonntag nun ein echtes Entscheidungsspiel an.

Während sich draußen ein Frühlingsgewitter entlud, ging es in der Sporthalle des FC Bayern Campus heiß her. Die Münchener konnten auf Jason George und Matej Rudan zurückgreifen, die später nicht beim Euroleague-Duell mit Zalgiris Kaunas gebraucht wurden. Das erwies sich als Glücksfall für Cheftrainer Andreas Wagner. Juniorennationalspieler George war mit 27 Punkten und acht Rebounds bester Mann auf dem Parkett, der Kroate Rudan überzeugte mit 14 Zählern und neun eingesammelten Abprallern.

Bank nur dünn besetzt

Auf Seiten des BBC Coburg dagegen machte sich die dünne Bank bemerkbar. Auch an der Isar musste Headcoach Valentino Lott auf Adrian Bergmann (Bänderriss), Sven Lorber und Leon Bulic (beide umgeknickt) verzichten, zusätzlich zum Ausfall von Kapitän Christopher Wolf. So standen nur neun Spieler zur Verfügung. Trotzdem gelang es dem BBC, die Partie lange offen zu halten.

Nach dem ersten Viertel lag Coburg knapp mit 24:23 vorne, obwohl von draußen nur einer der acht Wurfversuche fiel. Vor allem im Rebound konnten sich die physisch spielenden Hausherren aber schon hier merkliche Vorteile erspielen, die sie bis zur Halbzeit für eine 40:39-Führung nutzten. Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie eng, und da Coburg nun drei von sechs Dreiern im dritten Spielabschnitt traf gingen die Gäste mit einem 60:56 in den letzten Spielabschnitt.

Doch früh zeigten die Bayern nun, dass sie nun im Aufwind waren: Mit einem 15:2-Lauf drehten die Münchener die Partie. Immer wieder gelangen ihnen zweite Chancen dank Offensivrebounds, die dem BBC enorm weh taten. Coburg konnte zwar in Schlagdistanz bleiben, doch während die Münchner in den letzten Sekunden an der Freiwurflinie sicher blieben, fielen die letzten Würfe für die Vestestädter nicht.

„Wir hatten über das ganze Spiel hinweg Probleme beim Rebound und haben München dann in der entscheidenden Phase zu viele zweite Chancen erlaubt“, ärgerte sich Cheftrainer Lott nach der Partie.

Statistik

BBC Coburg: Ebert (16), Plescher (15, 6 Rebounds), Baggette (17, 5 Rebounds, 8 Assists), Dippold, Sonnefeld (6), Urbano (9 Rebounds), Seric (25, 10 Rebounds), Mavridis, Wobst.

FC Bayern München II: George (27, 8 Rebounds), Sauer, Rudan (14, 9 Rebounds), Ersek (16), Noeres (n.e.), Wulff (9), Rataj (7), Zerner (4, 8 Rebounds), Sillah (5, 14 Rebounds), Anigbata (n.e.), Dongmo Temoka (4), Skladanowski.

Rechenspiele stehen an

In den Playoffs der Pro B steht für den BBC Coburg nun ein echtes Entscheidungsspiel an. Gegen die WWU Baskets Münster kann am Ostersonntag (16 Uhr /live auf sportdeutschland.tv) nur ein Sieg den Einzug in die nächste Playoff-Runde garantieren.

Es ist fast schon höhere Mathematik: Nach der Niederlage in München ist die große Frage, wie der BBC Coburg nun noch die nächste Runde in den Playoffs erreichen kann. Viel hängt dabei vom Spiel der Bayern in Stahnsdorf ab. Gewinnen die bislang noch sieglosen Brandenburger, reicht ein einfacher Sieg der Coburger für den Gruppensieg und damit den Einzug in die nächste Playoff-Runde.

Sind die Münchener erfolgreich, wird es schon komplexer: Auch hier reicht allerdings ein Erfolg gegen Münster zum Einzug in die nächste Runde. Gewinnt Coburg mit 16 Zählern Differenz oder mehr, reicht es wieder zum Gruppensieg, Münster wäre Zweiter. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass der BBC mit mehr als 40 Punkten Unterschied gewinnt, wären Coburg und die Bayern weiter.

Verliert Coburg allerdings, muss man auf Schützenhilfe der 49ers hoffen: In diesem Fall muss Stahnsdorf gegen München gewinnen, allerdings mit weniger als 42 Zählern Differenz.

Sieg ist sicherste Variante

Kurzum: Ein Sieg über Münster wäre die sicherste Variante, um in die nächste Runde einzuziehen. Das ist allerdings eine enorm schwierige Aufgabe: Die Westfalen waren nicht nur als Tabellendritter eines der Topteams in der Nordstaffel der Pro B, sondern siegten auch in ihren bisherigen zwei Playoff-Spielen souverän: Gegen die Bayern gab es einen 75:52-Erfolg , am Donnerstag dann einen 83:70-Sieg über Stahnsdorf.

Trainer Philipp Kappenstein hat in der Universitätsstadt in den vergangenen Jahren gemeinsam mit Manager Helge Stuckenholz einen der spannendsten Standorte im deutschen Basketball aufgebaut. Mit der Westfälischen Wilhelms-Universität WWU haben sie dabei einen spannenden Partner an ihrer Seite.

Auf dem Spielfeld führt der 22-jährige Jasper Günther Regie. Mit dem Austro-Amerikaner Marck Coffin, dem britischen Forward Malcom Delpeche sowie den Deutschen Thomas Reuter, Jan König und Stefan Weß kann Kappenstein dahinter auf eine breite Gruppe von Leistungsträgern zurückgreifen.

Eine schwere Aufgabe also für die Coburger, die trotz der Niederlage in München schnell den Kopf frei bekommen müssen: „Wir denken von Spiel zu Spiel. Bislang war unser Fokus voll auf den Bayern, nun müssen wir die zwei Tage Vorbereitung auf Münster nutzen, um uns diesen Sieg zu holen“, erklärt Coburgs Cheftrainer Valentino Lott.

Auch dieses Spiel wird wieder live auf sportdeutschland.tv übertragen. Martin Vogel meldet sich ab 15.50 Uhr von der Lauterer Höhe.

Bilder