Basketball Pro B BBC-Heimspiel in Strullendorf

Martin Vogel
Muss einige Wochen pausieren: Kapitän Christopher Wolf. Foto: Martin Vogel

Der BBC Coburg erwartet in der 2. Basketball-Bundesliga Pro B die hoch gehandelten Koblenzer. Wegen eines Korbdefekts in der HUK-Arena wird in Strullendorf gespielt.

 
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Coburg - Der Topfavorit der 2. Basketball-Bundesliga Pro B Süd gibt sich die Ehre beim Tabellenführer. Allein das wäre schon eine gute Story für das Heimspiel des BBC Coburg gegen die EPG Baskets Koblenz am Samstag (19 Uhr/live auf sportdeutschland.tv). Doch rund um die Partie gibt es noch eine Menge anderer Geschichten.

Dass die Pro B nur eine Durchgangsstation für die Rheinland-Pfälzer sein soll, ist nicht nur eine Meinung von außen. Im Gegenteil, die Verantwortlichen der Baskets formulieren das Ziel Pro A ganz offen und offensiv. Auch im Hinspiel zeigten die Baskets ihre Klasse ganz unverblümt und besiegten zum Saisonauftakt den BBC mit 103:85. In den vergangenen Wochen ist der Topfavorit aber ins Straucheln geraten: Sechs der sieben Spiele nach dem Jahreswechsel beendeten die Koblenzer als Verlierer, während der BBC nunmehr seit sieben Spielen ohne Niederlage ist.

So schlugen die Baskets vor dem Ende der Wechselfrist noch einmal groß auf dem Transfermarkt zu, um nicht am Schluss ohne Aufstieg dazustehen. Anthony Canty, Bill Borekambi, Philipp Lieser und Oliver Clay wurden geholt – Verstärkung für alle Mannschaftsteile von den Guard-Positionen bis unter den Korb.

Sämtliche Spieler aus dem Quartett bringen Erstliga-Erfahrung mit. So liefen Canty und Borekambi unter anderem für Trier und Bremerhaven auf, Lieser für den Mitteldeutschen BC, Clay für Trier, Bremerhaven und den MBC. Doch auch in tieferen Ligen wussten die Vier zu überzeugen: Canty markierte für Hamburg in der Pro A 15,3 Punkte im Schnitt, Lieser war Kapitän der Dresden Titans und Borekambi legte schon mit 21 Jahren für Lich im Schnitt 19 Zähler und neun Rebounds pro Spiel in der Pro B auf.

Auch der Rest des Kaders kann sich sehen lassen: Über-Athlet Brian Butler gewann den Slam Dunk Contest in der Basketball Bundesliga, spielte zuletzt in Kirchheim in der Pro A. Mit 17,1 Punkten und 7,2 Rebounds im Schnitt führt er die Koblenzer in beiden Bereichen an.

US-Import Daryl Woodmore war bereits vergangene Saison in Speyer einer der besten Point Guards in der Pro B und war im Hinspiel mit 34 Punkten, 15 Rebounds und sieben Assists nicht zu stoppen. Auch in diesem Jahr ist der 29-Jährige mit 40,7 Prozent aus dem Dreierbereich brandgefährlich. Center Edin Alispahic wurde mit Elchingen Pro B-Meister und bringt mit seinen 2,08 Metern unter dem Korb eine Menge Physis mit ins Spiel. Kurzum: Die Gäste haben eine Menge Qualität auf allen Positionen, wobei noch nicht ganz klar ist, wen die Baskets alle mit nach Oberfranken bringen werden.

Nicht nach Coburg allerdings, sondern nach Strullendorf: Der BBC Coburg muss für dieses Spiel in die Hauptsmoorhalle, Trainingscenter von Brose Bamberg, ausweichen. Aufgrund technischer Probleme an den Korbanlagen in der HUK-Coburg-Arena, die bis zum Samstag nicht behoben werden können, kann das Spiel nicht im Wohnzimmer des Coburger Basketballs ausgetragen werden.

„Wir sind unseren Partnern von Brose Bamberg und den Regnitztal Baskets sehr dankbar, dass die Verlegung so unkompliziert und schnell möglich war. Innerhalb von wenigen Stunden war alles geklärt“, bedankt sich Wolfgang Gremmelmaier, der Geschäftsführer des BBC, bei den Kooperationspartnern. „Die Kollegen hatten uns auch angeboten, ihre Korbanlagen auszuleihen, doch das ist aufgrund der 24-Sekunden-Anlagen und anderen Dingen komplizierter, als es sich im ersten Moment anhört. Der Umzug ist daher die einfachste und tatsächlich am wenigsten aufwendige Lösung“, erklärt Carsten Richter, der bei den Coburgern für die Leitung des Spielbetriebes zuständig ist. Die Halle in Strullendorf war in der vergangenen Saison noch die Heimstätte der Baunach Young Pikes.

Das war jedoch nicht die einzige schlechte Nachricht für den BBC Coburg in der vergangenen Woche: Bei Kapitän Christopher Wolf war bei Untersuchungen ein Geschwür an der Lunge entdeckt worden. Nachdem sich die schlimmsten Befürchtungen zum Glück nicht bewahrheitet haben, fällt der Forward dennoch aufgrund der Behandlung einige Wochen aus.

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