Bauarbeiten an der B 4 Noch vier Wochen – und dann?

Peter Tischer
Die Brücke bei Haarbrücken ist nahezu fertig – die Bauarbeiter schaffen bereits ihre Container weg. Foto: /Neue Presse

Ende September, Anfang Oktober sollen die ersten Fahrzeuge über die neue Brücke der B 4 rollen. Wie es anschließend weitergehen könnte an der Bundesstraße.

 
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Vor ziemlich genau einem Jahr war es vorbei mit dem Straßenverkehr auf der Bundesstraße 4 über die alte Brücke bei Haarbrücken. Eine Vollsperrung ermöglichte zunächst den Abriss des Brückenbauwerks. Vier Millionen Euro nahm das Staatliche Bauamt Bamberg für den notwendigen Neubau auf der hochfrequentierten Verkehrsachse in die Hand – „und dabei bleibt es wohl auch, obwohl die endgültige Abrechnung natürlich noch aussteht“, zeigt sich Projektleiterin Anna-Lena Schuster trotz Corona und erhöhter Rohstoffpreise zuversichtlich, was den finanziellen, aber auch zeitlichen Rahmen betrifft. 80 Jahre halte eine Brücke normalerweise, meint Schuster, doch bedeutete die Grenzöffnung, verbunden mit dem deutlichen Anstieg von Personen- und vor allem Lkw-Verkehr, das Aus für die alte Brücke. „Eine Sanierung stand außer Frage“, so Schuster.

Ende September, Anfang Oktober sollen die ersten Fahrzeuge über die neue Brücke rollen. „Die Anschlussäste bleiben zunächst noch gesperrt“, erklärt Schuster, „da der Rückbau der Umfahrung noch vorgenommen werden muss.“ Das heißt: Wer von Haarbrücken aus Richtung Norden (Sonneberg) und von Coburg kommend Richtung Haarbrücken fahren möchte, muss sich noch ein wenig gedulden.

In den gut vier Wochen gibt es rund um die Brücke aber noch einiges zu erledigen: „Da muss ein Geländer angebracht werden, die Deckschicht wird asphaltiert, bituminöse Fahrbahnübergänge müssen ausgegossen werden, die Brückenentwässerung wird an die Straßenentwässerung angeschlossen und ein Graffiti-Schutz wird angebracht.“ Letzterer, so Schuster, ermögliche ein leichteres Entfernen der „Kunstwerke“. Eine Betongleitwand für die Sicherheit auf dem Geh- und Radweg müsse ebenfalls noch installiert werden. „Und die Grundwassermessstelle wird rückgebaut“, erläutert die Projektleiterin. „Die Proben waren laut SÜC alle in Ordnung.“

Nachdem die Tage des Provisoriums gezählt sind, lohnt ein Ausblick, wie es mit der B 4 in Richtung Siemenskreisel weitergeht. „Es wird ein Planfeststellungsverfahren für die Bahn- und die weiteren Brücken geben im kommenden Jahr, in dem beispielsweise auch der landschaftspflegerische Begleitplan gewürdigt und genehmigt wird“, erklärt Schuster. „Und die Brücke über die Bahnlinie Coburg – Sonneberg muss Richtung Norden verlegt werden.“ Schließlich müssen sämtliche Arbeiten an der B 4 mit dem Zugverkehr abgestimmt werden. Läuft bei dem Verfahren alles glatt, dann könnten laut Schuster im letzten Abschnitt die Arbeiten beginnen. Bis dann die Bauten tatsächlich fertiggestellt seien, werde das „sicherlich ein paar Jahre in Anspruch nehmen“.

Wie schwierig sich das Projekt gestaltet, beschreibt die Projektleiterin so: „Da läuft eine Gashochdruckleitung durch. Außerdem bewegen wir uns immer noch im Wasserschutzgebiet.“ Vorausschauend hat das Staatliche Bauamt aber schon Vorbauten getätigt: „Wir haben schon einen Damm aufgeschüttet, um eine neuerliche Behelfsumfahrung im Bereich der Eisenbahn zu ermöglichen.“ Wenn einmal alles fertiggestellt ist, können täglich bis zu 20 000 Kraftfahrzeuge von der A 73 über die B 4 ungestört bis nach Sonneberg durchfahren.

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