Bauland Steinbach hat ein Herz für Häuslebauer

Heike Schülein
In Hirschfeld und Buchbach gibt es bald neue Bauplätze. Foto: picture alliance/dpa/Julian Stratenschulte

Die Gemeinde schafft in Buchbach und Hirschfeld die Voraussetzungen, dass dort künftig weitere Richtfeste gefeiert werden können. Zudem forciert man die Energiewende.

 
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Die Nachfrage an Bauland in der Gemeinde Steinbach am Wald ist ungebrochen. Einmal mehr schuf das Gremium jetzt weitere Baurechte – dieses Mal in der „Blumenstraße“ in Hirschfeld sowie in Buchbach mit der Erweiterung des bestehenden Bebauungsplans „Langenbach“. In Hirschfeld sollen, auf einer noch freien Wiese, drei neue Bauparzellen geschaffen werden. In Buchbach entstehen zwei Bauplätze, wobei auf dem größeren bereits ein Wohnhaus in Planung ist und noch heuer errichtet wird. Zu den jeweils vom Ingenieurbüro IVS aufgestellten Planentwürfen hatte mittlerweile die öffentliche Auslegung stattgefunden.

In der Gemeinderatssitzung stellte Geograf Norbert Köhler die Abwägung der eingegangenen Stellungnahmen vor. Die größtenteils formellen Hinweise, Anregungen und Äußerungen wurden zur Kenntnis genommen beziehungsweise beschlossen und in den Planungen ergänzt. Hierzu zählten insbesondere aus Brandschutzgründen, wie von Kreisbrandinspektor Harald Schnappauf eingebracht, in Hirschfeld das Schaffen einer Wendeanlage am Ende der Straße sowie in Buchbach der Ausbau der Erschließungsstraße. Seitens der Bürger waren keine Äußerungen eingegangen. Die Bebauungspläne wurden als Satzung beschlossen, sodass nun für beide Baugebiete Baurecht herrscht. „Wir haben damit ein weiteres Mal gute Möglichkeiten geschaffen, damit Bauwerber ihre Eigenheime in unserer Gemeinde errichten können“, freute sich Bürgermeister Thomas Löffler (CSU).

Kommunales Energiemanagement

Das Gremium beschloss zudem die Einführung eines Kommunalen Energiemanagements mit Unterstützung einer Energieberatungsagentur für die gemeindlichen Gebäude ab 1. Januar 2023, vorbehaltlich einer staatlichen Förderung. Dadurch sollen die Verbrauchsentwicklungen bei Wärme, Strom und Wasser beurteilt und ein sparsamer und effizienter Betrieb der Anlagen vor Ort ermöglicht werden. Die Gesamtkosten für die Projektjahre 2023 bis 2025 betragen rund 75 000 Euro; diese können bis zu 90 Prozent gefördert werden. Wolfgang Böhm, Prokurist der Energieagentur Nordbayern, informierte das Gremium über das bereits vorliegende Leistungsangebot seiner Firma.

Das von der neutralen Beratungseinrichtung mit Sitz in Kulmbach entwickelte Kommunale Energiemanagement versetze, so der Prokurist, Kommunen in die Lage, ihre Energiekosten korrekt zu erfassen, sie richtig einzuordnen und geeignete Effizienzmaßnahmen umzusetzen. Dies geschehe nicht nur durch ein detailliertes Monitoring der Verbrauchsdaten, sondern auch durch Optimierung der Technik, eine Schulung von Hausmeistern und Nutzern sowie durch intensive fachliche Zuarbeit bei anstehenden Investitionsentscheidungen. Ziele seien Kostensenkungen bei Wärme, Strom und Wasser, eine direkte und dauerhafte Entlastung des kommunalen Haushalts wie auch eine Vorbildfunktion der Kommune bei der CO2-Einsparung.

Mehr erneuerbare Energien

„Um Immobilien für die Zukunft zu rüsten, müssen wir weg von fossilen, hin zu erneuerbaren Energien“, appellierte Böhm. Der unverzügliche Energiewechsel sei keine Last, sondern die größte greifbare soziale und wirtschaftliche Zukunftschance. Zu schaffen sei die Energiewende nur durch eine Energieeinsparung, zumal sich der Energieverbrauch – seiner Meinung nach – in naher Zukunft sicherlich verdopple bis verdreifache. In Steinbach wendet man sich vor allen den großen Energieträgern Freizeit- und Tourismuszentrum und Rennsteighalle, den Schulen in Windheim und Steinbach sowie dem Rathaus und Bauhof zu, inklusive der Untersuchung von Kläranlagen beziehungsweise Wasseraufbereitungsanlagen hinsichtlich der Nutzung von Photovoltaik und Erstellung einer Potenzialanalyse. „Wir prüfen alles auf Photovoltaik – ob auf dem Dach, als Freifläche oder in Kombination“, kündigte er an. Die Zustimmung erfolgte einstimmig. Der nächste Schritt ist nun für den Projektstart Januar 2023 die Förderantragstellung bei Land und Bund.

Stefanie Neubauer (CSU) monierte, dass es in das Feuerwehrhaus Hirschfeld hineinregne. Dies habe man, so der Bürgermeister, bereits auf dem Schirm. Die Fehlersuche gestalte sich komplex. Neubauer regte zudem eine mit anderen Gemeinden gebündelte Einführungsklasse für ukrainische Kinder in der Grundschule an, da – in ihren Augen – ein Besuch des regulären Unterrichts wenig Sinn mache. Hier laufen seitens des Schulamts bereits entsprechende Bemühungen um eine Willkommensklasse im nördlichen Landkreis. Josef Herrmann (FW) wünschte sich neue Kinder-Schwimmkurse. Laut dem Bürgermeister seien aktuell zwei Kurse zur Wassergewöhnung von Kleinkindern ausgeschrieben. Ein neuer Schwimmkurs soll im August starten.

Infos für die Bürger

Donnerstag, 19. Mai, 19 Uhr, Rennsteighalle Steinbach am Wald: Bürgerinfo-Veranstaltung der Firma Südwerk zum möglichen Solarpark, Freitag, 20. Mai, 19.30 Uhr, Rennsteighalle Steinbach am Wald: Bürgerinfo-Veranstaltung der Firma CPC Germania zum möglichen Wind- und Wasserstoffpark am Rennsteig. Bereits am Mittwoch, 18. Mai, findet um 19 Uhr die Bürgerinfo-Veranstaltung für die Stadt Ludwigsstadt in der Hermann-Söllner-Halle statt. .

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