Bauprojekt in Kronach Bald können die ersten Bewohner einziehen

Karl-Heinz Hofmann
Investor Horst Hanna von Bau-Concept Hanna in Kronach zeigt sich zufrieden mit dem Baufortschritt des Appartementhauses in der Friesener Straße. Im Frühjahr 2022 soll das Gebäude bezugsfertig sein. Foto: /Karl-Heinz Hofmann

Für fünf Millionen Euro entsteht derzeit in Kronach ein Appartementhaus. Mit Kurzzeitpflegeplätzen, aber auch Wohnungen für Klinikmitarbeiter.

 
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Kronach - In der Friesener Straße in Kronach entsteht derzeit ein Appartementhaus mit vier Etagen. Der Bau ist im Zeitplan. Trotz kleiner Verzögerungen soll es im Frühjahr 2022 fertig sein. Die Wohnanlage berücksichtige alle Aspekte des nachhaltigen Bauens und Wohnens, betont der Kronacher Investor Horst Hanna. Bürgermeisterin Angela Hofmann spricht von einer „Bereicherung für Kronach zur richtigen Zeit“.

Insgesamt entstehen auf 2200 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche 44 barrierefreie Wohneinheiten; 29 davon sind Einzimmerappartements, vier werden rollstuhlgerecht ausgestattet. Auch zehn Zweizimmerwohnungen und fünf Dreizimmerwohnungen mit Dachterrassen werden dort errichtet. Darüber hinaus ist eine Tiefgarage mit 18 Stellplätzen vorgesehen sowie weitere elf Parkplätze auf dem Außengelände. Der Kronacher Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und die Helios Frankenwaldklinik sind in das Projekt von Bau-Concept Hanna einbezogen.

Investor Horst Hanna spricht von einer Win-win-Situation für die Stadt Kronach. Das komplette Erdgeschoss mit 15 Wohnungen wird durch das BRK für eine Kurzzeitpflegeeinrichtung belegt, als Ergänzung zum nahe gelegenen BRK-Seniorenhaus. Das erste und zweite Obergeschoss, bestehend aus 24 Wohneinheiten – schwerpunktmäßig Einzimmerappartements, aber auch einigen Zwei- und Dreizimmerwohnungen – übernimmt die Helios Frankenwaldklinik als Wohnraum für Ärzte und Pflegepersonal.

Bessere Betreuungsangebote

BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Beierwaltes sieht einen großen Vorteil darin, dass sich der Standort in unmittelbarer Nähe der BRK-Einrichtungen in der Friesener Straße befindet, nämlich Seniorenhaus, Kita-Mehrgenerationenhaus sowie BRK-Kreisgeschäftsstelle mit Rettungswache. Er begründet dies vor allem mit dem Bedarf an Kurzzeitpflegemöglichkeiten, der weiter steigen werde. Wegen der Lage sei das Projekt geradezu prädestiniert für eine Mitnutzung durch das BRK, so Beierwaltes. Im Zuge der vielen Aktivitäten für die Mitarbeitergewinnung werde man auch Wohnangebote für Auszubildende oder Studenten des Lucas-Cranach-Campus etablieren. Das Projekt bedeute eine Verbesserung der Wohn- und Betreuungsangebote und damit eine Steigerung der Lebensqualität in Kronach, resümiert der BRK-Kreisgeschäftsführer.

Positiv äußert sich auch die Geschäftsführung der Helios Frankenwaldklinik zum Neubau des Appartementhauses: „Für die Frankenwaldklinik ist attraktiver Wohnraum in direkter Nachbarschaft ein wertvoller Standortfaktor im Wettbewerb um Fachpersonal. Eine unkomplizierte Wohnungssuche bedeutet einen sorgenfreien Einstieg am Standort Kronach. Auch von der mit dem Neubau einhergehenden Flexibilität bei der Unterbringung von Gastmitarbeiter/-innen können wir nur profitieren.“

Das Gebäude werde ein Minimum an Energie verbrauchen, kündigt Horst Hanna an. Darüber hinaus werde es einen Teil seiner Energie selbst erzeugen, um so auch zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen. Durch eine energetisch nachhaltige Planung würden die aktuellen Energiestandards um etwa 60 Prozent unterschritten. Zu dem ganzheitlichen Konzept zählten eine CO2-neutrale Holzpellet-Heizung mit unterstützender solarer Warmwassererzeugung, ein hochwärmegedämmter Aufbau der Außenwände, Dach und Fenster sowie automatische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.

Aktiver beitrag zum Umweltschutz

Neben den Solarmodulen zur Warmwassererzeugung werde auf dem Gebäudedach eine großflächige Fotovoltaikanlage installiert. „Diese dient zur Eigenstromerzeugung, wodurch ein weiterer, aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird“, erklärt der Investor. Ein intelligentes Energiemanagement sorge dafür, dass circa 80 Prozent des erzeugten Stroms im Haus und in den hauseigenen Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge selbst verbraucht und überschüssiger Strom in Batteriespeichern zwischengespeichert wird. „Kann der Energiebedarf des Gebäudes nicht vollständig über die Fotovoltaikanlage gedeckt werden, wird der zusätzlich benötigte Reststrom aus dem öffentlichen Netz bezogen“, erläutert Hanna weiter. Umgekehrt werde bei voll geladenen Batteriespeichern überschüssige Energie ins Netz eingespeist.

„Bei diesem zukunftsweisenden Gebäude werden alle umweltschonenden, wirtschaftlich energieeffizienten Komponenten in den Bauteilen und in der Anlagentechnik sinnvoll miteinander verknüpft“, sagt der Investor. „Dies reduziert den CO2-Ausstoß deutlich und schont die Umwelt und den Geldbeutel.“

Für die Umsetzung des Projekts rechnet Hanna mit Baukosten von rund fünf Millionen Euro. Bisher liege man noch im Zeitplan, obwohl es kleine Verzögerungen wegen Materialknappheit gegeben habe. Im nächsten Frühjahr sollen die ersten Bewohner einziehen.

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