Bayerische Bouldermeisterschaft Der Titel geht nach Coburg

Bernd Leuthäusser
War in Memmingen eine Klasse für sich: die Coburgerin Kathi Ruckdäschel. Foto: Bernd Leuthäusser

Kathi Ruckdäschel holt in Memmingen den Titel. Bei der bayerischen Bouldermeisterschaft ist die Coburgerin nicht zu schlagen.

 
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Kathi Ruckdäschel vom Deutschen Alpenverein Sektion Coburg hat sich bei der bayerischen Bouldermeisterschaft den Titel gesichert. In der Jugend A wies die junge Vestestädterin die Konkurrenz in die Schranken.

Aus Coburg nahmen außerdem noch Bruder Ben Ruckdäschel teil sowie Antonia Horbschek und Ida Böck (alle Jugend B). Die Veranstaltung fand in der brandneuen DAV-Boulderhalle in Memmingen statt. Im Vorfeld hatte es zwei Qualifikationswettbewerbe gegeben, das ein hohes Ausgangsniveau bei allen 80 Teilnehmern sicherstellte. Dementsprechend anspruchsvoll waren die vier Boulderaufgaben schon in der Hauptrunde geschraubt. Zum ersten Mal seit Anfang 2020 war bei einem Jugendwettbewerb wieder Publikum zugelassen und die zahlreichen Gäste kamen voll auf ihre Kosten.

Das Highlight aus Coburger Sicht lieferte diesmal ganz eindeutig Kathi Ruckdäschel ab, die sich in einem dramatischen Finale durchsetzen konnte. Wie schon 2016, damals noch in der Jugend D, holte sie den Meistertitel nach Coburg.

Schon in der Hauptrunde war klar, dass sie einen sehr guten Tag erwischt hat. Mit zwei souveränen und zwei knapp verfehlten Tops lag sie da allerdings noch auf Platz zwei hinter Marina Hermann, die mit großem Einsatz alle vier Hauptrundenaufgaben knacken konnte.

Im Finale entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Ruckdäschel, Hermann (München) und Carla Schirutschke (Kempten), der bis zum letzten Zug spannend blieb. Alle drei konnten Boulder 4 klettern, allerdings mit Mühe und schon deutlich sichtbarer Erschöpfung. Ohne dieses Top wäre die Coburgerin auf Platz drei zurückgefallen. Am Ende setzte sie sich aufgrund einer Zonen-Wertung in Finalboulder 2 auf Platz eins. Diese hatte sie mit maximalem Einsatz und tollem Kampfgeist erreicht, kurz vor Ablauf der fünf Minuten, die für jeden Finalboulder zur Verfügung standen.

Erfolg für die Coburger

Für Kathi Ruckdäschel und das Coburger Team war es ein sehr guter Turniertag. Und das trotz nicht ganz optimaler Vorbereitung auf den Wettkampf. Statt Hallenbouldern gab es für die Fördergruppen des DAV Coburg in den Osterferien ein Kletter-Trainingscamp am Gardasee. Scheinbar waren die vielen tollen Routen (bis Schwierigkeitsgrad 9+), die Kathi Ruckdäschel in den acht Klettertagen dort absolvieren konnte, auch beflügelnd für den Hallenwettkampf.

Für Kathis Bruder Ben lief es in diesem Jahr nicht so perfekt wie 2021, als er, noch in der Jugend C, in allen Disziplinen gewinnen konnte. Das Niveau im Feld der Jugend B war extrem hoch und die Entscheidungen sehr knapp. Ben konnte im Finale Boulder 1 nicht lösen, er scheiterte als einziger der zehn Finalteilnehmer immer wieder am letzten Zug. Dass er der Kleinste unter den Finalisten war, deutete schon etwas auf einen Längenzug hin, was die Schrauber in der Regel vermeiden sollten. In den anderen drei Boulder zeigte er mit überzeugenden und schnellen Tops deutlich, dass er mehr als mithalten kann. Er machte damit noch einige Plätze gut und wurde am Ende Sechster.

Bei den Jugend B Mädchen konnten sich Antonia Horbschek und Ida Böck nicht fürs Finale qualifizieren. Beide toppten jeweils einen Boulder, fürs Finale wären allerdings drei nötig gewesen. Den beiden bleibt die Aussicht auf bessere Platzierungen in der Disziplin Lead, für die in 14 Tagen der Qualifikationswettbewerb und Ende Juli die Meisterschaften anstehen.

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