Zwei Rettungskräfte mussten im Zuge des Einsatzes laut Polizei mit Kreislaufbeschwerden behandelt werden, vermutlich wegen der Hitze, ihnen gehe es aber wieder gut. Die Polizei, die am Freitagabend nach Angaben eines Sprechers mit Dutzenden Steifen im Einsatz war, hatte dazu Unterstützung aus dem nahen Baden-Württemberg bekommen.
Anwohner wurden evakuiert
Ein Anwohner berichtete, er habe einen „Wahnsinnsknall“ gehört. Er sei sofort aus dem Haus gerannt, habe zuerst an eine Bombe oder einen Flugzeugabsturz gedacht - der Flughafen Memmingen ist nur wenige Kilometer entfernt. Er habe sogar noch Dachziegel fliegen sehen. Auch an seinem Haus gab es Schäden am Dach.
Spekuliert wurde in der Nachbarschaft dem Vernehmen nach auch über eine Gasflasche an einem Wohnwagen. Andererseits lasse die Wucht der Explosion nicht auf eine einzelne Gasflasche schließen, hieß es vor Ort auch.
Dutzende Helfer von Technischem Hilfswerk, Feuerwehr, der Stadt Memmingen und Rotem Kreuz waren am Samstag weiter mit dem Aufräumen beschäftigt. Parkende Autos waren schwer beschädigt und mussten teils abgeschleppt werden. Anwohner wurden evakuiert - manche wissen nicht, ob und wann sie in ihre Häuser zurückkönnen.
Eltern des getöteten 17-Jährigen zum Unglückszeitpunkt nicht im Haus
Rund 15 Menschen wurden dem Oberbürgermeister zufolge in der Nacht in städtischen Behelfswohnungen untergebracht, andere kamen bei Freunden und Verwandten unter. Nun müsse unter anderem mithilfe von Statikern überprüft werden, welche Häuser betretbar und bewohnbar seien.
Es seien auch Notfalldächer organisiert worden, um beschädigte Dachstühle zu stabilisieren und abzudichten, „damit es nicht die nächsten Tage hineinregnet“, sagte Rothenbacher. „Dann werden wir schauen müssen, wie viele Menschen langfristig untergebracht werden müssen.“ Es sei nicht ausgeschlossen, dass Häuser abgerissen werden müssten.
Die Schadenshöhe ist noch nicht bezifferbar. „Wir haben ein Schadensausmaß, das sich nicht beziffern lässt, sich aber garantiert siebenstellig bewegen wird“, sagte der Polizeisprecher. Dass niemand von Trümmern getroffen wurde, habe möglicherweise auch daran gelegen, dass zum Ferienstart manche schon auf dem Weg in den Urlaub waren. „Es hätte wesentlich mehr passieren können.“
Die Eltern des getöteten 17-Jährigen waren zum Unglückszeitpunkt nicht im Haus. Sie wurden von Helfern betreut.
Auch der 68 Jahre alte Bewohner des Hauses war nicht zu Hause. In den Trümmern wurde dem Vernehmen nach eine Waffe gefunden. Der Mann habe aber eine Erlaubnis zum Waffenbesitz gehabt, hieß es weiter.