In Oberfranken Aiwanger und Glauber stellen Windenergiepläne vor

, aktualisiert am 25.10.2021 - 17:42 Uhr

Die Freien Wähler wollen Gas geben beim Ausbau der Windenergie. Gleich zwei Minister stark stellten sie gestern in Creußen ihre Initiative für die Errichtung von bis zu 300 neuen Anlagen im Freistaat vor. Die sollen vor allem im Wald stehen.

 
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Creußen - Aus Sicht von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger „dreht sich der Wind“ buchstäblich. Auch, weil eine neue Generation von Windrädern völlig neue Rahmenbedingungen schafft. Schon alleine durch ihre Leistungsfähigkeit: „So eine Fünf-Megawatt-Anlage kann rechnerisch eine durchschnittliche bayerische Kommune mit Energie versorgen.“ Nach neuesten Untersuchungen - lässt man Naturschutz- und sonstige Ausschlussgebiete außen vor - sind 300 Standorte für neue Windräder in Bayern als geeignet einzustufen. Davon liegen laut Aiwanger 100 im Staats- und 200 in Privatwald. Sie liegen im Schnitt 1250 Meter von der nächsten Siedlung entfernt.

Vehement wandte sich der Minister gegen kritische Stimmen, die durch solche Pläne massive Schäden in den betroffenen Wäldern befürchten. Hier werde keine „verbrannte Erde“ hinterlassen. Ganz im Gegenteil. Der Platzbedarf pro Windrad umfasse gerade einmal einen halben Hektar. Das zeige das Beispiel an Ort des Geschehens in Creußen. Und: Stehe ein Windrad, erfahren die Randbereiche rasch eine ökologische Aufwertung, sagte Aiwanger. Weil dort Bäume und Sträucher wachsen, die sich dort sonst nicht entwickeln können, weil Rückzugsgebiete für Ameisen, Eidechsen oder Blindschleichen und andere Tiere entstünden.

Klare Worte auch von Umweltminister Thorsten Glauber: „Es gibt keine Energiewende ohne erneuerbare Energien.“ Und damit auch keinen Klimaschutz. Der habe nun mal Vorrang, ohne dabei den Natur- und Artenschutz zu vernachlässigen, „sie dürfen nicht miteinander konkurrieren und sich damit gegenseitig ausschließen“. Dies berücksichtige sich der neue Windkrafterlass für Bayern, wer regelt den rechtlichen Rahmen für die Errichtung neuer Anlagen. 

Das habe auch mit deren Höhe zu tun. Die liege inzwischen bei 250 Metern, daher habe man zum Beispiel manche Vogelarten wie den Rotmilan ist auch den Uhu aus der Risikoliste genommen, weil diese Tiere angesichts ihrer Flugkurven nicht mehr gefährdet sind. Unabhängig davon müsse es in Zukunft auch Ausnahmestellungen geben, um eine Entscheidung pro Windrad im Einzelfall treffen zu können.

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