Als Pessimistin will Graf dennoch nicht gelten. Vielmehr als Idealistin, die in der Corona-Pandemie aber auch zur Realistin geworden sei. Deshalb will sie auch nicht mutmaßen, wie der Sommer wohl werden wird, denn: „Wer weiß, was die Inzidenz macht?“ Angesichts dieser Ungewissheit und der aus ihrer Sicht wohl noch lange anhaltenden Auswirkungen der Krise falle Kreativität jedenfalls schwer – dabei sei die doch für das Führen eines Hotels unabdingbar.
Rheingold bleibt erst mal zu
Und auch Achim Porsch, der Manager des Hotels Rheingold, will noch nicht so recht aufatmen. Sein Haus ist seit November zu und wird es zunächst auch bleiben, denn: „Geschäftsreisende wird es über Pfingsten nicht geben, und die Anfragen von Touristen halten sich bislang noch sehr im Rahmen. Das reicht nicht, um ein Hotel mit 146 Zimmern guten Gewissen nach Monaten wieder aufzusperren.“ Er hoffe jetzt auf eine stabile, möglichst weiter sinkende Inzidenz bei den Corona-Infektionen und peilt eine Öffnung für den 7. Juni an.
Die Regeln
In bayerischen Städten und Landkreisen, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegt, dürfen Beherbergungsbetriebe (unter anderem Hotels, Ferienwohnungen, Pensionen, Jugendherbergen und Campingplätze) ab Freitag auch wieder für touristische Zwecke öffnen - also pünktlich zu Pfingsten. Voraussetzung ist dabei ein negativer Corona-Test der Gäste (oder Gleichgestelltes), der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Alle 48 Stunden ist dieser Test während des Aufenthalts zu erneuern. Die Beherbergungsbetriebe dürfen auch ihre gastronomischen Angebote im Innenbereich öffnen, aber nur bis 22 Uhr und nur für ihre eigenen Gäste. Zulässig sind für diese auch Kur-, Therapie- und Wellnessangebote, also etwa die Öffnung von hauseigenen Schwimmbädern, Fitnessräumen und Solarien. Alles unter den gültigen Abstands- und Hygieneregeln.