Beobachtungsflüge Erste Waldbrände in Oberfranken

Die Wälder sind extrem trocken, bei Nordhalben kommt es zu einem Feuer. Die Regierung ordnet Beobachtungsflüge an und appelliert an die Menschen, vorsichtig zu sein. In anderen Gegenden Deutschlands stehen bereits große Waldflächen in Flammen.

 
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Jetzt wird es kritisch: Auch in der Region kommt es zu den ersten Waldbränden der Saison. Zwischen Nordhalben im Landkreis Kronach und dem thüringischen Wurzbach (Saale-Orla-Kreis) haben am Dienstagnachmittag zwölf Feuerwehren aus Bayern und Thüringen einen Waldbrand am Fuße des Buckenbergs gelöscht; zahlreiche Landwirte der Umgebung hatten bei der Beschaffung des Wassers geholfen. Bei dem Brand, den ein aufmerksamer Forstwirt von der Ferne aus entdeckt hatte, wurden nach Polizeiangaben zwei Hektar abgeholzter Wald zerstört.  Menschen kamen nicht zu Schaden. Zu einem weiteren Großeinsatz rückten Feuerwehren aus den Kreisen Kronach, Hof und dem Saale-Orla-Kreis wegen eines Waldbrandes in Tschirn/Brennersgrün (Landkreis Kronach) aus; der Brand konnte am Nachmittag gelöscht werden.

Die  Regierung von Oberfranken warnte unterdessen vor einer „sehr hohen Waldbrandgefahr“ in weiten Teilen des Regierungsbezirks – aufgrund andauernder Trockenheit, geringer partieller Niederschläge sowie langer Sonnenscheindauer. Laut einer Pressemitteilung hat sie die Luftbeobachtung als Maßnahme der vorbeugenden Waldbrandbekämpfung angeordnet. Bereits am Montag hatten die Bezirksregierungen von Oberbayern, Schwaben und der Oberpfalz diesen Schritt unternommen. Die Regierung von Oberfranken appelliert an alle Besucherinnen und Besucher der Wälder, äußerste Vorsicht walten zu lassen und keinesfalls mit offenem Feuer zu hantieren oder zu rauchen. „Schon ein Funke oder eine weggeworfene Zigarettenkippe können Gras, Nadelstreu und am Boden liegende Zweige entzünden und einen folgenschweren Brand auslösen. Zudem sollte wegen des Brandrisikos durch heiße Fahrzeugkatalysatoren keinesfalls auf leicht entzündbarem Untergrund geparkt werden.“ Zwischen dem 1. März und dem 31. Oktober gelte ein Rauchverbot im Wald.

Von einer akuten Waldbrandgefahr in weiten Teilen Bayerns spricht auch die bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Freising: „In den letzten Wochen trockneten die Streuauflage und die oberste Bodenschicht stark aus“, heißt es in einer Mitteilung. Für weite Teile des Landes sei vom Deutschen Wetterdienst die zweithöchste, vereinzelt auch die höchste Waldbrand-Gefahrenstufe ausgerufen worden.

Nach Einschätzung der LWF wird es wegen des Klimawandels künftig mehr heiße und trockene Tage geben, das Waldbrandrisiko nehme demzufolge weiter zu. In einem bundesweiten Forschungsvorhaben geht die Landesanstalt der Frage nach, ob man es im Wald in Bayern künftig auch mit Bedingungen wie in Kanada, Spanien, Portugal oder Griechenland zu tun bekommen wird. Lothar Zimmermann von der Abteilung Boden und Klima gibt Entwarnung: „Im Gegensatz zu Kanada verfügen wir über andere Waldstrukturen und sind ein dicht besiedeltes Land, bei dem regelmäßig eine rasche Alarmierung der Feuerwehren erfolgt“, berichtet er, „bei hoher Waldbrandgefahr wird zudem eine Luftbeobachtung durch die Bayerische Luftrettungsstaffel angeordnet“. Ferner sorgten in Bayern rund 330 000 Feuerwehrleute in 7521 Feuerwehren für eine schnelle Bekämpfung entstehender Brände, sodass sie erst gar nicht groß werden können.

Waldbrände toben derzeit  in Mecklenburg-Vorpommern: Bei zwei großen Waldbränden im Südwesten des Bundeslands hat sich die Lage am Dienstag wieder verschärft. Auf dem mit Weltkriegsmunition belasteten ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen waren am Vormittag mehrere Explosionen in der Nähe der geräumten Ortschaft Volzrade zu hören. Im zweiten großen Waldbrandgebiet bei Hagenow hat sich das Feuer nach Behördenangaben über Nacht von 35 auf 45 Hektar ausgedehnt.

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