Kaum wieder bei Atem, trauerte er keineswegs einer möglichen Medaille hinterher, sondern sah sein Resultat positiv: „Besser Fünfter als Vierter. Ich habe alles gegeben und mir nichts vorzuwerfen. Immerhin ist das meine beste Platzierung bei einer deutschen Meisterschaft seit elf Jahren.“
Beck holt die Gams
Florian Beck mischt unterdessen weiter die Traillauf-Szene auf. In Kitzbühel stand der Rossacher im Trikot des SV Bergdorf-Höhn freudestrahlend im Ziel und konnte noch gar nicht so recht begreifen, was ihm da gerade gelungen war. Der 26-Jährige hatte dem prestigeträchtigen Gamstrail über 36 Kilometer mit 2060 Höhenmetern seinen Stempel aufgedrückt und in beeindruckender Weise den Sieg eingefahren. Als Siegtrophäe gab es – wie in Kitzbühel üblich – eine aus Holz gefertigte Gams mit nach Hause.
Satte grüne Almwiesen, ein fantastischer Blick auf die Stadt Kitzbühel und strahlender Sonnenschein boten die idealen Voraussetzungen für die Veranstaltung, an der Laufbegeisterte aus 24 Nationen teilnahmen.
Florian Beck legte von Beginn an flott los und setzte sich bereits nach dem Start mit vier weiteren Läufern vom Rest des Feldes ab. Bei Kilometer drei des ersten langen Anstiegs, der elf Kilometer und rund 900 Höhenmeter umfasste, lief er bereits an der Spitze des Feldes. Gerade am Berg und weiter oben im flachen Streckenteil spielte er seine Stärken aus.
Vorsprung ausgebaut
Im weiteren Streckenverlauf baute der Höhner seinen Vorsprung auf die Verfolger auf rund drei Minuten aus. Selbst ein kurzzeitiges Verlaufen bei Kilometer 20 brachte ihn dabei nicht aus seinem Rhythmus, obwohl der Vorsprung fortan schmolz. An der letzten Verpflegungsstation nach 25 Kilometern blieb noch eine Minute Vorsprung übrig.
Auf den finalen steilen, teilweise sehr technischen Abschnitten bergab in Richtung Ziel versuchte Florian Beck noch einmal Druck zu machen. Am Ende überquerte er in nach 3:30:12 Stunden den Zielstrich in Kitzbühel. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten: satte fünf Minuten. „Nach dem Sieg beim Allgäu-Panorama-Marathon konnte ich mich auch diesmal auf meine Stärken bergauf verlassen. Ich bin einfach nur glücklich“, sagte Florian Beck nach dem Rennen.
Ab ins Trainingslager
Bereits einen Tag nach den Events in Kitzbühel und Bad Kohlgrub brachen Florian Beck und Daniel Götz gemeinsam mit ihren Teamkollegen Andreas Krenz und Dominik Mages ins Trainingslager nach Südtirol auf.
Dort standen zunächst einige Tage der Regeneration an. „Sowohl Flo als auch Daniel brachten leichte Blessuren mit, sodass wir drei Tage nur locker trainiert haben. Das heißt: Nur 1200 statt 2000 Höhenmeter am Tag. Hier im Umfeld der Drei Zinnen finden wir die perfekten Bedingungen dazu“, schilderte Ralf Stejskal vom SV Bergdorf-Höhn die Szenerie.
Der Abteilungsleiter selbst ist auch mitgereist, um seine Schützlinge zu unterstützen. „Beim Wandern und Mountainbiken kann ich noch mithalten. Ansonsten laufen mir die Jungs davon“, sagte der mittlerweile 57-Jährige, der die Region um Toblach seine zweite Heimat nennt.