Der „Tagesspiegel“ zitierte aus einem Schreiben der Schulleitung, wonach die Eingänge der Schule aktuell schärfer als sonst bewacht und die Pausenaufsichten akribisch geführt werden sollen. Die Lehrer würden zudem gebeten, „verdächtige schulfremde Personen“ zu melden.
Elternsprecher: Seit Brandbrief hat sich wenig getan
Elternvertreter Thewalt betonte: „In diesem Fall ging die Aggression nicht von unseren Schülern aus. Aber das zeigt eben, dass viele Schulen ähnliche Probleme mit ihren Schülern haben.“ Letztlich würden manche Eltern sich nicht um ihre Kinder kümmern und die Schulen und Lehrer müssten es ausbaden.
Zudem kritisierte Thewalt, seit dem Hilferuf des Kollegiums mit dem Brandbrief, habe sich leider nicht viel getan. „Eigentlich ist nicht viel Nennenswertes passiert.“ Es habe für die Lehrer Coaching und Supervision gegeben, „aber das löst unsere Probleme nicht“. Konkrete Bitten etwa um einen Pförtner am Schuleingang seien nicht erfüllt worden. Auch von der Schulsenatorin habe man nichts mehr gehört.
Senatorin: Schule lehnt Wachschutz ab
Bildungssenatorin Günther-Wünsch erklärte, den Wachschutz habe sie erstmals im November und nun erneut angeboten. „Wir hätten das auch aus Verwaltungsmitteln organisiert. Das ist ganz konkret abgelehnt worden von der Schulleitung.“ Zur Polizei vor der Schule sagte sie: „Sie können aber mit Sicherheit nachvollziehen, dass das keine Dauerlösung ist, dass wir dort Polizistinnen und Polizisten hinschicken.“
Man werde eine „Steuerungsgruppe“ an der Schule installieren, die alle Beteiligten unterstützen solle, sagte die Senatorin. Ein Angebot für Supervision und für schulpsychologische Beratungstermine habe es bereits gegeben, es sei aber bisher nicht in Anspruch genommen worden. „Die kritisierte fehlende Verwaltungsleitung der Bergius-Schule ist seit November in der Einarbeitung.“ Sie stehe ab 1. Februar voll zur Verfügung.
Bezirkspolitikerin kritisiert die Senatorin
Kritik an den Aussagen der Senatorin äußerte die Grünen-Bezirkspolitikerin Martina Zander-Rade. Die Schulleiterin habe ausdrücklich erläutert, dass kein Wachschutz in Uniform benötigt werde, sagte die Vorsitzende des Schulausschusses in Tempelhof-Schöneberg dem „Tagesspiegel“, sondern Personal, das während des Unterrichts im Schulgebäude präsent sei, um auf die Schülerinnen und Schüler einzuwirken und Vertrauen aufzubauen.
„Diese Forderung wurde mehrfach klar kommuniziert, aber bisher nicht erfüllt“, sagte sie. Der Vorfall zeige zudem, dass ein Wachschutz solche Situationen nicht hätte verhindern können.