Berufsmesse in Coburg Hilfe bei der Jobsuche

Marie Seifert

Nach zwei Jahren Pause eröffnet die IHK ihre 19. Berufsausbildungsmesse im Kongresshaus Rosengarten. Diese ist schon am Freitag gut besucht.

 
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Endlich ist mal wieder etwas los im Kongresshaus Rosengarten! Bepackt mit großen Tüten, die sich über den Tag hinweg mit Flyern, Info-Broschüren und Kugelschreibern füllen, drängen sich Schüler, Eltern und Lehrer um die Stände der Berufsbildungsmesse der Industrie- und Handelskammer zu Coburg (IHK). Sowohl Veranstalter als auch Besucher freuen sich, nach zweijähriger Corona-Pause endlich mal wieder den direkten Kontakt bei der Berufsorientierung nutzen zu können. Andreas Engel, Präsident der IHK Coburg, betonte bei der Messeeröffnung am Freitag, dass digitale Lösungen zwar einiges machbar machten, dennoch „kann all das den persönlichen Austausch nicht ersetzen“.

Dieses Jahr gibt es wieder viel zu entdecken. Von der Fotobox der Krankenkasse Barmer bis hin zum selbstständigen Handwerkeln bei Kirchner Elektrotechnik oder Kaeser Kompressoren. Es gilt, sich zu informieren, beraten zu lassen und auszuprobieren.

Diese Chancen ergriffen am Freitag schon zahlreiche Schüler. Eine davon ist Lilly, Schülerin der Mittelschule in Rödental. Die 13-Jährige ist sich noch nicht sicher, was sie später einmal machen möchte. Vielleicht Erzieherin oder doch lieber ins Büro? „Ich will hier mehr Informationen sammeln und sehen, welche Berufe es überhaupt gibt.“ Bald steht ein Pflichtpraktikum in der Schule an, bei dem sie den Berufsalltag kennenlernen kann. Wo es dafür hingeht, hängt unter anderem davon ab, welches Unternehmen sie auf der Messe überzeugen konnte.

Andreas Engel weiß, „Coburg ist absolute Zukunftsregion“, wo Auszubildenden wie Lilly hervorragende Perspektiven bereitstehen. Bei der Berufsbildungsmesse sollen die Schüler von dem hohen Wert einer Berufsausbildung überzeugt werden. In Coburg gibt es laut Siegmar Schnabel, Hauptgeschäftsführer der IHK Coburg, um die 100 Ausbildungsberufe in 317 Betrieben. 70 davon sind auf der Messe vertreten.

Zu deren Eröffnung machten verschiedenste Gäste auf die wichtigsten Punkte bei der Berufswahl aufmerksam. Einer, der es wissen muss, ist Gerhard Schmid, Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums I in Coburg. Er rät, die eigenen Interessen in den Fokus zu stellen. „Nicht auf die Eltern zu hören, ist nicht immer ein Fehler“, sagt der Schulleiter mit einem Lächeln.

Unter die noch mehrheitlich planlosen Schüler mischen sich vereinzelt auch welche, die schon wissen, wo es nach dem Schulabschluss hingeht. Für Yasin und Aria, beide Schüler der Heilig-Kreuz-Schule, ist die Messe eine Pflichtveranstaltung ihrer Schule. Eigentlich haben sie schon einen Plan. Aria möchte sein Fachabi machen und Yasin hat sich bereits für eine Ausbildung zum Erzieher beworben. Trotzdem: „Ein Plan B schadet nicht“, weiß der 19-Jährige.

Schwerpunkt der Messe ist das duale Berufsausbildungssystem. Sprich die Ausbildung an zwei Lernorten: zum einen in der Berufsschule, wo sich theoretisches Wissen angeeignet wird, und zum anderen im Betrieb, wo dieses Wissen dann in die Praxis umgesetzt wird. Holger Florschütz, Berufsausbildungsleiter der HUK-Coburg, zählt ganze 280 Auszubildende. Er sieht die Vorteile dieses Systems darin, dass Auszubildende praxisnah arbeiten, schnell Erfolge sehen können, auf den eigenen Füßen stehen und Chancen auf eine Übernahme im Betrieb haben.

Am Samstag kann die Berufsausbildungsmesse im Kongresshaus Coburg bis 14 Uhr besucht werden.

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