Von den Wiedereinstellungen nach der Winterpause profitierten überwiegend Männer, die das Gros der Beschäftigten in witterungsabhängigen Berufen stellen. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit geht daher zu 80,0 Prozent auf deren Konto (-425 Personen bzw. –5,8 Prozent). Mit dem Saisonstart im Tourismusbereich sank bereits auch bei den Frauen (-106 Frauen bzw. -1,9 Prozent) die Arbeitslosigkeit. „Ich erwarte, dass spätestens bis nach den Osterfeiertagen die letzten saisonal bedingt Entlassenen wieder eine Beschäftigung aufnehmen“, so Trebes.
In den kommenden Wochen werden erste Ukrainer die Integrations- und Berufssprachkurse beenden und stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Die Jobcenter bereiteten sich bereits jetzt darauf vor, um die Geflüchteten aus der Ukraine gut in Arbeit zu bringen.
Im November 2022 bezogen im Agenturbezirk insgesamt 114 Betriebe für 1936 Arbeitnehmer konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Lediglich 0,8 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren in Kurzarbeit. Die Zahl der Firmen stieg seit Oktober lediglich um 13 Betriebe, die der Kurzarbeiter sank sogar leicht (-9). Stefan Trebes zur Situation: „Nach einem spürbaren Anstieg der Kurzarbeit im Oktober infolge der Energiekrise und Lieferengpässen wegen des Ukraine-Kriegs verzeichneten wir im November kaum noch wachsende Zahlen.“ Auffällig sei, dass immer mehr Handwerksbetriebe die Saisonkurzarbeit zur Überbrückung des Winters nutzen, um ihre Mitarbeiter durchbeschäftigen zu können. Dies sei ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung.
Die Landkreise Forchheim (-6,4 Prozent), Bamberg (-4,8 Prozent), Kronach (-4,7 Prozent) und Lichtenfels (-3,9 Prozent) verzeichneten die größte Reduzierung der Arbeitslosigkeit. Auch in der Stadt Coburg verringerte sie sich jetzt (-3,8 Prozent), gefolgt vom Landkreis Coburg (-3,6 Prozent) und der Stadt Bamberg (-1,6 Prozent).
Stefan Trebes erklärt, in den ersten Wochen des Jahres sei infolge der Energiekrise und der Hyperinflation eine Rezession befürchtet worden, die Wirtschaft habe mit Sorge abwartend in die Zukunft geblickt. Mittlerweile befinde sich die Konjunktur wieder in vielen Bereichen auf Erholungskurs. Der Stellenzugang habe in den vergangenen vier Wochen mit 1557 Neumeldungen lediglich moderat um 11,9 Prozent (-210) unter dem Vorjahrsniveau, so der Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.