Beschluss Mehr erneuerbare Energien fürs Lautertal

Andreas Herzog

Der Gemeinderat hat den Weg frei gemacht für eine Agrophotovoltaikanlage bei Oberlauter. Auch die Windkraft beschäftigte die Räte.

 
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In Lautertal soll eine Fläche mit Agrophotovoltaikanlage entstehen. Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Der Gemeinderat Lautertal geht weitere Schritte, um Maßnahmen zur Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien auf den Weg zu bringen. Das Gremium beschloss in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes zur Errichtung einer Agrophotovoltaikanlage im Bereich der Gemarkung Oberlauter. Damit einher geht die geplante Änderung zur Nutzung des entsprechenden Areals von landwirtschaftlicher Nutzfläche zur „Sonderbaufläche Photovoltaik“. Grundlage dafür war ein Antrag der Firma Solwerk GmbH. Die Verwaltung

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wurde beauftragt, das Änderungsverfahren einzuleiten.

Schon im Januar

Wie Bürgermeister Karl Kolb informierte, war ebenfalls zum Thema erneuerbare Energien in nichtöffentlicher Sitzung im Januar ein einstimmiger Beschluss gefasst worden. Vorbehaltlich der Einleitung eines Bauleitverfahrens erfolgte die Annahme eines Pachtangebotes der Firma Uhl Windkraft Projektierung GmbH für Flächen, deren Eigentümer die Gemeinde Lautertal ist. Sie liegen im Bereich eines sogenannten Flächenpachtareals. Das gilt für den Fall, dass die bestehenden Windräder in den Gemarkungen Tremersdorf und Rottenbach „repowert“,das heißt durch leistungsfähigere Anlagen ersetzt werden.

Die Frage der Abschaffung gesetzlicher Mindestabstände von Windrädern zur Wohnbebauung und weitere gesetzliche Rahmenbestimmungen zum Ausbau der Windkraft werden im Zuge der Novellierung des EEG-Gesetzes durch den Bund erst noch mit geregelt, wie aus einem Antwortschreiben des Ministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf eine Anfrage der Gemeinde Lautertal an Bundesminister Habeck hervorgeht. Entsprechende Maßnahmen sollen demzufolge im Januar 2023 in Kraft treten.

Wieder ein Kinosommer

Auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates soll es 2022 wieder einen „Coburger Kinosommer on Tour“ geben. Die Veranstaltung soll vom 22. bis 24. Juli (Freitag bis Sonntag) auf dem Pausenhof der Mittelschule Am Lauterberg stattfinden. Die Kosten von 5500 Euro werden in den Haushalt eingestellt. Darin enthalten ist der Eintritt für 200 Besucher pro Abend. Für jeden weiteren Gast werden zwei Euro in Rechnung gestellt. Es sei davon auszugehen, dass die bisher beteiligten Vereine wieder die Bewirtung übernehmen, sagte Karl Kolb.

Ein ablehnendes Schreiben mit Begründungen zum immer noch diskutierten Schienenlückenschluss zwischen Coburg und Südthüringen hatte die Gemeinde Lautertal im August 2021 an das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft gesandt. Dazu ging Anfang Februar eine Antwort aus Erfurt ein. In der heißt es unter anderem: „Der vor Jahren begonnene Austausch aller Beteiligten zu einem möglichen Lückenschluss im Schienennetz zwischen Coburg und Südthüringen ist auch heute noch nicht abgeschlossen.“ Die Reaktivierung der ursprünglichen Trasse der Werrabahn sei eine der diskutierten Varianten. Die von Lautertal genannten Argumente seien nicht neu und würden selbstverständlich in die weitere Diskussion und gemeinsame Entscheidungsfindung der Beteiligten einbezogen.

Nicht geplant sei gegenwärtig ein von der Gemeinde genannter Alternativvorschlag zur Errichtung eines zusätzlichen Haltepunktes an der Schnellfahrstrecke Berlin-München, weil sich dadurch Nachteile für die Systemfahrzeit der künftigen RE-Linie Erfurt-Coburg und die Anschlussbeziehungen im Knoten Erfurt ergäben.

Der Bürgermeister gab bekannt, dass bezüglich der künftigen Bewirtschaftung des Lautertaler Gemeindewaldes ein Gespräch zwischen der Waldbauernvereinigung Coburger Land e. V. stattgefunden habe. Letztere werde zeitnah ein Angebotsenden.

Bücherei renoviert

Abgeschlossen ist die Renovierung der Gemeindebücherei. Für die neue Einrichtung und die Erweiterung des Buchbestandes hat die Kommune 20 500 Euro investiert, inklusive einer 50-prozentigen Förderung durch die Landesfachstelle der Bayerischen Staatsbibliothek. Es sei eine kleine Einweihungsfeier in Form einer Lesung geplant. Der Termin wird bekannt gegeben, sobald dies hinsichtlich der Corona-Bestimmungen vertretbar sei. Auf Vorschlag von Gemeinderätin Cindy Seufert hatte sich die Gemeinde erfolgreich für das Projekt „100 blühende Kommunen“ beworben und erhält ein Starterkit in Höhe von 5000 Euro.

Für die Unterbringung von Ukraine-Flüchtlingen gibt es in Lautertal offene Einstellungen. So teilte der Bürgermeister mit, dass zwei Familien mit insgesamt neun Personen (Frauen mit Kindern) Wohnung bekommen haben. Der Helferkreis ist darüber informiert.

Gemeinderätin Elke Ross fragte aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung, ob nach dem Neubau in der Frankenstraße die beiden Garagen noch begrünt werden. Bisher sehe das nicht gerade vorteilhaft aus. Darauf teilte der Bürgermeister mit, dass die Verwaltung mit den Eigentümern sprechen werde.