Insekten willkommen Besondere Woche an Creidlitzer Grundschule

Bald brummt und summt es in Creidlitz: Die Schüler freuen sich mit Schulleiterin Susanne Gerhardt (links) und Lehrerin Julia Missbach über ihre neue Wildbienenwand. Foto: Grundschule Creidlitz/Grundschule Creidlitz Foto:  

An der Grundschule in Creidlitz halten tierische Bewohner Einzug. Doch in Sachen Arten- und Naturschutz passiert dort noch viel mehr

 
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Die erste ist tatsächlich schon da. Klein und ein wenig starr, was durch die Kälte bedingt sein dürfte, liegt sie in ihrem Holzkästchen. Die Kinder sind begeistert und Schulleiterin Susanne Gerhardt ist erstaunt: „Was? So schnell ging das, das ist ja toll“, ruft sie aus. Am Vormittag erst hatten die Jungen und Mädchen der Grundschule Creidlitz eine Wildbienenwand bekommen und diese auf dem Schulhof installiert. Und kaum ein paar Stunden später befand sich schon die erste Bewohnerin darin.

Bienen, Tiere allgemein, Nachhaltigkeit und Umweltschutz werden an der kleinen Schule mit gerade mal 56 Heranwachsenden großgeschrieben. Vor kurzer Zeit wurden sämtliche Autos vom Pausenhof verbannt, dieser begrünt, bepflanzt und mit Sitzbänken aus Holz verschönert. Gemüsebeete sind ebenfalls vorhanden, und es soll noch viel mehr entstehen. „Auch Sitzgelegenheiten mit Naschbeeren, die man sich beim gemütlichen Entspannen pflücken und genießen darf“, so Susanne Gerhardt.

Vergangene Woche waren dann ganz besondere Tage für die Schüler: Sie gestalteten eine „Nachhaltigkeitswoche“ mit zahlreichen Aktionen und Projekten. „Zufällig zeitlich genau passend zu der Nachhaltigkeitswoche der Stadt Coburg und den Oberfränkischen Umweltwochen, die an den Schulen durchgeführt werden sollen“, erzählt die Schulleiterin lachend.

Und zum Auftakt wurde die Wildbienenwand, die ein Kooperationsprojekt zwischen dem Artenschutz in Franken® und der Creidlitzer Grundschule darstellt, im Rahmen einer Feierstunde mit Theater und selbst gemachtem, leckerem Buffet eingeweiht. Infos über die kleinen schwarz-gelben Insekten sind überall in der Schule zu finden und weitere dazu gibt es von den Kindern sowie von Lehrerin Julia Missbach, die unter anderem erzählt, dass es 580 Wildbienenarten gebe, von denen zahlreiche bedroht seien und die Menschen damit das Ökosystem aufs Spiel setzten. Und sie betont in ihrem kurzen Vortrag, dass Mauerbienen nicht gefährlich oder aggressiv seien. „Die Kinder können sich ihnen getrost nähern“, wendet sie sich beruhigend an die Eltern.

Und die Kinder? Sie sind restlos begeistert von ihren neuen Bewohnern, die sich nach und nach ansiedeln werden und von der Projektwoche insgesamt: „Meine Kräuterwanderung war richtig toll“, schreibt ein Schüler, der, wie alle, ein Projekttagebuch führt, „ich habe mich an den ganzen Kräutern richtig satt gegessen und gelernt, wie man Brennnesseln essen kann ohne, dass man sich weh tut.“ Eine Klassenkameradin hat unterdessen das Hochbeet mit Thymian, Minze, Erdbeeren und Schnittlauch bepflanzt und dabei das Lied „Mein Garten ist ein Paradies“ gelernt. Einer der Höhepunkte stellte, den Aussagen der Schüler nach, der Besuch von Imkerin Kirsten Rieger dar, die tatsächlich sechs Bienenvölker und einen leeren Bienenstock mitbrachte. „Wir haben unglaublich viel über Bienen gelernt“, so steht es in einem der hübsch gestalteten Projekttagebücher. Ebenfalls hübsch gestalteten die Jungen und Mädchen Bienentücher und Lesezeichen, bauten Nistkästen und gestalteten ein Insektenhotel.

Dass ihnen, samt dem Lehrerkollegium, die Bienen sowie Arten- und Naturschutz wirklich am Herzen liegen und in Fleisch und Blut übergegangen sind, ist unschwer zu spüren und zeigt sich noch einmal ganz deutlich in dem Theaterstück „Wir retten die Bienen“, das Nicole Strehl vom Kindertheater Cobi mit den Erst- und Zweitklässlern einstudiert hat und das von den Eltern bei der Feierstunde mit begeistertem Applaus bedacht wurde.

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