Mit Maske und Distanz
Normalerweise, erklärt Konrad Köstner, sei der Bestatter die erste Anlaufstelle bei einem Trauerfall. Vor Corona-Zeiten war man vor Ort, man drückte den Angehörigen das Beileid mit der Hand aus und führte die Gespräche. Jetzt werden Trauergespräche mit Maske und auf Distanz geführt. Da lässt sich die Mimik des Gesprächspartners nicht gut erkennen. Doch das sei gerade bei so sensiblen Gesprächen wichtig. Auch das Telefon und E-mail spielen zunehmend in der Pandemiezeit eine Rolle. Jürgen Pluschke: „Gestorben wird zwar ganz real, aber die Trauer und das Abschiednehmen wird wegen Corona zunehmend digitaler.“
Auch bei den Trauerfeiern selbst habe sich vieles verändert. Statt Gedenkgottesdienste mit einer Vielzahl von Verwandten und Freunden finden oftmals Beerdigungen wegen begrenzter Teilnehmerzahlen nur im engsten Familienkreis statt.
Feuerbestattung
Was die Anzahl der Sterbefälle betrifft, so meinen Brigitte Pabstmann, Konrad Köstner und Jürgen Pluschke übereinstimmend, dass im vergangenen Jahr mehr Sterbefälle zu verzeichnen waren. Fakt sei aber, dass in dieser Jahreszeit – und das war auch schon vor Corona der Fall – mehr Menschen als in den Sommermonaten sterben. Die große Mehrheit, so erzählt Konrad Köstner, entscheidet sich mittlerweile für eine Feuerbestattung.
Abgesehen davon, dass Pluschke und Köstner ihren Job nicht mehr in gewohnter Weise ausüben können, macht ihnen noch etwas anderes zu schaffen. „Gehören wir zu den systemrelevanten Berufen oder nicht? Gelten für uns künftig die 3G- oder die 2G-Regeln?“
Eines ist jedoch sicher, so Konrad Köstner: „Auch wenn Corona-Lockdowns und Einschränkungen das Land zeitweise lahmlegen – gestorben wird trotzdem und wir werden uns weiterhin um die Angehörigen und um den letzten Weg des Verstorbenen kümmern!“