Das ist natürlich nicht so, und darum geht es mir auch nicht. Im meinem Buch geht es vielmehr um einen neuen gesellschaftlichen Zwang, andauernd positiv sein zu müssen. Ratgeber, Coaches, Werbung und die Nachbarn fordern einen auf: Sei glücklich! Sei nicht so negativ! Sei die beste Version deines Selbst! Das nervt nicht nur viele Menschen, es hat auch eine gesellschaftliche Dimension, um die es im Buch geht: Wir verlagern zu vieles auf eine individuelle, psychologische Ebene. Als wäre alles nur eine Frage der vermeintlich „richtigen Perspektive“, oder eines richtigen „Mindsets“. Das sehe ich kritisch. Denn es führt dazu, dass wir Probleme zu oft psychologisch betrachten, die aber eigentlich gesellschaftlich oder politisch sind und auch so gelöst werden müssen. Viele Dinge in der Welt widerfahren uns völlig unabhängig von unserer inneren Einstellung.