Hof/Coburg/Bayreuth - Tausende von Haushalten in ganz Oberfranken werden von Mai des kommenden Jahres an Besuch erhalten. Grund dafür ist der „Zensus 2022“, die erste größere, bundesweite Volkszählung seit zehn Jahren. Im Kern geht es darum: Die statistischen Ämter des Bundes und der Länder wollen wissen, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und wie sie arbeiten. Schließlich seien diese Daten eine wichtige Grundlage der Politik, argumentieren die Statistiker. Die Ergebnisse besagten zum Beispiel, wo Wohnungsnot herrsche oder wo eher Leerstände zu registrieren sind. Oder: Welche Finanzmittel die Kommunen brauchen, um kommende Aufgaben bei der Kinderbetreuung erfüllen zu können. Zwar geschieht dies jetzt schon durch den jährlichen Mikrozensus, bei dem ein Prozent der Bundesdeutschen befragt wird. Doch die geringe Stichprobe bei gleichzeitiger statistischer Fortschreibung immer älter werdender Daten führt zu immer ungenaueren Ergebnissen. Deshalb wird im kommenden Jahr ein wesentlich größerer Teil der Bevölkerung aufgesucht und befragt. In Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften findet eine Vollerhebung statt. Kritiker halten den Nutzen der Erhebung allerdings für gering – vor allem im Verhältnis zum Aufwand, der dafür getrieben wird. Ihr Argument: „Gute Zahlen machen noch lange keine gute Politik.“