Besuchshunde des ASB in Neustadt Pfote drauf, Dash kommt wieder

Peter Tischer
Besuchshund „Dash“ bei einem Einsatz als „Lesehund“ . Foto: Renate Gretzbach

Die Corona-Pandemie bremste zuletzt auch den Besuchshundedienst des ASB-Kreisverbands aus. Sobald es aber die Lage zulässt, will man erneut in die Seniorenheime und Schulen gehen.

 
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Neustadt - Seit Januar 2015 gibt es offiziell den Besuchshundedienst des ASB-Kreisverbands Coburg Land. Die Idee dazu entstand in einer Sitzung mit Timo Griebel und wurde flugs in die Tat umgesetzt. „Zuvor hatten wir ein Jahr lang Tests angeboten“, erinnert sich deren Initiatorin und Leiterin Renate Gretzbach. Die waren derart erfolgreich, dass man dann auch entsprechend loslegte.

Das Einsatzspektrum wurde im Anschluss permanent ausgeweitet und schließlich sogar das Projekt „Lesehund“ gestartet. Dabei liest ein Kind in einem Raum mit dem Hundeführer dem Vierbeiner etwa zehn Minuten vor. „Es darf buchstabieren, darf stottern, langsam lesen, überlegen, ohne dass es korrigiert oder womöglich ausgelacht wird“, erklärt Gretzbach. Dadurch gewinne das Kind an Sicherheit und Selbstvertrauen. „Wie uns Claudia Rauch, die Schulleiterin der Grundschule Rödental-Einberg bestätigt, haben die Kinder enorm davon profitiert, sind selbstbewusster geworden und das Lesen als solches klappt um einiges besser“, weiß sie.

Anders sieht es natürlich aus, wenn die Besuchshunde in Altenheimen oder im Hospiz aktiv werden. „Hier besuchen die Hunde bettlägerige Menschen im Zimmer. Die Hunde dürfen auch in das Bett, damit die Menschen den Hund auch streicheln und Leckerli geben können“, erläutert Gretzbach. Sie unterstreicht die positive Wirkung: „Es ist eine enorme Beruhigung gerade für demente Personen, wenn sie den Hund streicheln können.“

Für die Seniorinnen und Senioren, die noch fit sind, werden zudem Gruppenbesuche angeboten. Bis zu zwölf Menschen sitzen dann in einem Stuhlkreis und werden aktiv mit einbezogen. Natürlich dürfen auch sie den Hund streicheln. Darüber hinaus will man sie aber auch noch mehr aktivieren. So fädeln etwa die Senioren Leckerlis auf eine Schnur auf oder öffnen und schließen den Reißverschluss am Leckerli-Beutel. „Dies fördert noch einmal die die Koordinationsfähigkeit und die Beweglichkeit der Finger und Hände“, erklärt Gretzbach.

Auch Ratespiele würde man mit Hilfe der Vierbeiner gestalten. Dabei werfe der Hund einen großen Würfel mit Fragekarten, die die Senioren dann beantworten. „Auf diese Weise soll das Gedächtnis angeregt und trainiert werden“, beschreibt Gretzbach hier die Wirkung.

Doch leider hat auch Corona dem Besuchshundedienst derzeit einen Strich durch die Rechnung gemacht: „Momentan finden keine Besuche statt. Wir hoffen, dass wir im Februar die Besuche wieder aufnehmen können“, so Gretzbach.

Die ehrenamtlichen Teams stehen jedenfalls schon „Gewehr bei Fuß“, um schnellstmöglich ihrer Klientel wieder Besuche abstatten zu können. „Und die warten schon sehnsüchtig auf unsere Vierbeiner“, weiß Gretzbach aus verschiedenen Telefonaten. „Und natürlich vermissen auch die Hunde die Besuche in den Heimen mit den Streicheleinheiten und den Kontakten zu den Menschen.“

Die „besuchsfreie“ Zeit nutzten nun die Besitzer der Hunde, um mit ihren Vierbeinern zu Hause zu trainieren. Normalerweise gebe es gemeinsame Stunden mit der ausgebildeten Hundetrainerin. Aber auch die seien derzeit aufgrund der Pandemie erst einmal auf Eis gelegt. „Etliche von uns basteln in dieser Zeit auch verschiedene Sachen, mit denen dann die Bewohner in den Heimen unterhalten werden.“

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