Betrugsversuche in der Region Schock am Telefon

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche über Handynachrichten. Foto: picture alliance/dpa/Frank Rumpenhorst

Um ein Haar wäre eine Rentnerin aus Coburg einem dreisten Trickbetrüger auf den Leim gegangen. Auch in Ebern gab es Betrugsversuche am Telefon.

 
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„Hallo Mama, mein Handy ist kaputt.“ Mit diesen Worten begann vor wenigen Tagen der Betrugsversuch gegenüber einer 67-Jährigen aus dem Landkreis Coburg. Die Nachricht der nicht bekannten Handynummer stammte angeblich vom 39-jährigen Sohn der Frau.

Nach kurzem Smalltalk folgten sehr schnell die ersten Forderungen, wie die Polizei mitteilt. Unter Zeitdruck („Das Geld muss bis morgen überwiesen werden!“) und unter Ausnutzung der mütterlichen Sorge („Ich bekomme Probleme, wenn die Rechnungen nicht überwiesen werden!“) konnte der Unbekannte die 67-Jährige von der fingierten Geschichte überzeugen.

Erste Überweisungsversuche waren zunächst nicht erfolgreich, weshalb die Mutter auf das Konto ihres Sohnes zurückgriff und von dort eine der Überweisungen tätigte. Glücklicherweise fiel der Schwindel auf, nachdem die Bank den „richtigen Sohn“ der Frau über die beabsichtigten Überweisungen informierte. Die bereits erfolgte Buchung konnte rückgängig gemacht werden. „Der aufregende Tag endete mit einem großen Schrecken, aber ohne finanzielle Nachwirkungen“, berichtet das Polizeipräsidium Oberfranken.

Und auch in Ebern berichten mehrere Bürger von dreisten Betrugsversuchen übers Telefon; auch aus dem Bamberger Land werden Fälle laut. Hier allerdings nicht via Textnachricht, sondern gleich per Anruf. „Mama, ich hatte einen Unfall“, hieß es in einem Fall. Bei genauerer Nachfrage wurde aufgelegt. Ein anderes Mal kam direkt die Forderung nach einer Kaution, weil angeblich der Sohn/die Tochter einen Unfall mit Todesfolge verursacht hätte – einschließlich konkreter Nachfrage nach Bargeld oder Schmuck im Haus. In allen Fällen reagierten die Angerufenen richtig, legten auf und erstatteten anschließend Anzeige bei der Polizei.

Dennoch bleibt bei dem meisten im ersten Moment ein Schock – weshalb die Polizei auch von sogenannten „Schockabrufen“ spricht. Und auch wenn sich viele fragen, ob man denn nicht seine eigenen Kinder und Enkel an der Stimme erkennen könne: Dieser Schockmoment ist nicht zu unterschätzen. Dazu kommt vielleicht eine Schwerhörigkeit oder Schwierigkeiten beim Telefonempfang – schon haben Betrüger leichtes Spiel.

Umso wichtiger ist die Warnung, dass solche Anrufe derzeit grassieren und man darauf vorbereitet ist.

Die Polizei warnt daher eindringlich vor diesen neuen Formen des Betruges und bittet darum, folgende Tipps zu beherzigen:

Nehmen Sie persönlich Kontakt zu Ihren Angehörigen auf, wenn Sie von einer unbekannten Nummer kontaktiert werden.

Seien Sie bei Geldforderungen über WhatsApp und Co. misstrauisch.

Löschen Sie den Chatverlauf nicht.

Speichern Sie unbekannte Rufnummern nicht ohne weiteres als Kontakt ein.

Bei Unsicherheiten und Verdachtsmomenten wenden Sie sich an die Polizei.

Wenn Sie bereits eine Überweisung getätigt haben, setzen Sie ihre Bank in Kenntnis und erstatten Sie Anzeige. pol/tnk

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