70,0 Prozent
Die Teilnehmer des oberfränkischen Bezirkstages waren wie auch schon in den Jahren 2010, 2014 und 2018 erneut dazu aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Anders als bei den jüngsten Kreistagen wurden allerdings diese Meinungsbilder vor Ort und nicht mehr – wie zuletzt pandemiebedingt – per Online-Voting eingeholt. Thema war auch in Neukenroth eine mögliche Wiedereinführung der Zehn-Minuten-Strafe in den Spielklassen des Erwachsenenbereichs von der Bayernliga abwärts nach dem Vorbild der Regelung im Junioren-Bereich, wo es aktuell die Fünf-Minuten-Strafe gibt. Mit einer breiten Zustimmung von 70,0 Prozent votierten die Delegierten für die Wiedereinführung.
Delegierte stimmen zu
Zudem hatten die Delegierten auf dem Bezirkstag in der Zecherhalle über zwei Vereins-Anträge zu entscheiden. Beide Anträge waren auf dem Kreistag in Bayreuth mehrheitlich angenommen worden und wurden nun auf dem Bezirkstag behandelt: Der Sportring Bayreuth forderte, die ausgedruckten Spielerpässe abzuschaffen und stattdessen auf digitale Lösungen zurückzugreifen. Die Delegierten des Bezirkstages stimmten dem Antrag ohne Gegenstimme zu.
Zudem ging ein Antrag des TSV Harsdorf auf eine Anpassung der Paragraphen 43 und 44 der BFV-Spielordnung ein. Da beide statuarischen Stellen unter allgemein verbindliches Recht des DFB fallen, hat der Verein den BFV beauftragt, die von ihm vorgeschlagenen Änderungen der Spielordnung beim nächsten DFB-Bundestag einzufordern. Der Antrag fand bei den Stimmberechtigten eine Mehrheit von 42 Ja-Stimmen bei 15 Nein-Voten und 22 Enthaltungen. Beide Anträge werden nun am Verbandstag des BFV behandelt, der am 24. und 25 Juni in Bad Gögging stattfindet.
Videobotschaft
In einer Videobotschaft bedankte sich BFV-Präsident Rainer Koch für das Engagement der oberfränkischen Vereine in den vergangenen vier Jahren. Er erläuterte auch die Gründe für seinen angekündigten Verzicht auf eine erneute Kandidatur als BFV-Präsident: „In einer demokratischen Sportgesellschaft bewirbt man sich um Funktionen und man wirbt für seine inhaltlichen Positionen. Funktionen im Sport sind Wahlämter auf Zeit. Ich verlasse nunmehr nach Ablauf der Wahlperiode die Funktion des BFV-Präsidenten, die Entscheidungen werden zukünftig andere zu treffen haben“, sagte Koch. Es dürfe jetzt nicht um Personen gehen, „sondern wir müssen mit aller Kraft den Fokus auf das große Ganze, den Amateurfußball in Bayern, richten. Und genau deshalb bin ich überzeugt, dass ein schneller Wechsel im Präsidentenamt für den BFV jetzt besser ist als die eigentlich von mir noch geplante Wahlperiode des behutsamen Übergangs und der Vorbereitung zwingend notwendig werdender struktureller Veränderungen im BFV.“
Scheckübergabe an FC Ort
Im Rahmen des Bezirkstags erhielt Dieter Pischel, Sportvorstand des FC Ort, aus den Händen von BFV-Vizepräsident Reinhold Baier und Thomas Unger einen Scheck der Sozialstiftung des Bayerischen Fußball-Verbandes in Höhe von insgesamt 2000 Euro. Der Verein hatte die Sozialstiftung um Hilfe gebeten, nachdem sowohl der Haupt- als auch der Trainingsplatz Anfang Mai 2020 schwere Wildschweinschäden durch großflächiges Aufwühlen erlitten hatten. Die Kosten der Schadensbehebung lagen bei rund 12.500 Euro. Nachdem der Verein im Jahr zuvor die beiden Plätze mit einem mittleren vierstelligen Betrag saniert hatte, wusste der Verein nicht, wie er für die Kosten zur Schadensbeseitigung aufkommen sollte. red