Wolfgang Lappe führte im jüngsten Lehrgang die Kursteilnehmer zu einem Biberrevier im Bereich von Unterpreppach, wo eine der größten Biberburgen vorhanden ist, wie der den Teilnehmern erläuterte. „Zurzeit gibt es in den Haßbergen etwa 130 Biberreviere mit über 500 Bibern“, erläuterte Lappe an der Biberburg im Bereich der Herrenbirke bei Unterpreppach. Sein Dienstbezirk liegt zwischen Sendelbach im Süden und Maroldsweisach im Norden und von Bramberg im Westen bis zur Kadersmühle bei Untermerzbach im Osten. „Eine gute Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden, Bauhöfen und dem Wasserwirtschaftsamt ist Voraussetzung für ihre künftige Arbeit“, machte Lappe deutlich.
Ziel sei es, Konflikte mit Bibern unmittelbar mit den betroffenen Bürgern vor Ort in einem Beratungsgespräch zu erörtern und nach Lösungen zu suchen. Auf eine Frage, wie weit das Entscheidungskonzept, das ihm vom Landratsamt zugestanden wurde, gehe, sagte Lappe: „Bis zur Herausnahme von Bibern“, was im Klartext bedeutet, bis zum Abschuss.
Lappe war bei dem Lehrgang verantwortlich für die Ausbildung an Biberfallen und den Einsatz eines Elektrozaungerätes. Dass er als Referent tätig sein darf, darauf ist er stolz. Bei einer Exkursion mit den Teilnehmern des Biberkurses über etwa fünf Stunden zeigte Lappe an ausgesuchten Biberprojekten die Möglichkeiten einer Schadensprävention auf. Die Arbeit als Biberberater sei, so erklärte er auch, oft keine einfache. So sei ein breiter Rücken nicht die schlechteste Voraussetzung, um die ersten Emotionen abzufangen, machte Lappe deutlich.
Gleichzeitig sind die Berater in der Regel die Ersten vor Ort. Entweder direkt oder über die Untere Naturschutzbehörde angefragt, schauen sie sich das Biberproblem an und suchen gemeinsam mit den Geschädigten nach einer Lösung. Dies ist in den meisten Fällen erfolgreich, auch wenn eine gemeinsam getragene Lösung mitunter erst nach längerer Diskussion gefunden wird.