Biertage Eltmann Gemütlichkeit ist Trumpf

Günther Geiling
Ohne „die Jungfrauen“ von Eltmann wären die Biertage fast unvorstellbar, denn sie begrüßen die Ehrengäste mit Blumensträußchen und kleinen Präsenten. Foto:  

Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär hilft heuer beim Anzapfen des Bieres in Eltmann. Die Stadt hat am Wochenende ihre legendären Biertage gefeiert.

 
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ltmann wurde am vergangenen Wochenende seinem legendären Ruf als Bierstadt wieder einmal mehr als gerecht: B ei schönstem Wetter fanden die 28. Biertage statt. Inmitten der historischen Gebäude der Stadt wurde getanzt, getrunken und gelacht und verbrachten Bürger und Gäste gesellige Stunden, welche die Lebendigkeit und die Lebensfreude der Stadt auf besondere Weise herausstellten.

Schon am Freitagabend, 22. Juli, hatten der Jugendchor „Cantarella“ und der Musikverein zu einem „Sommerkonzert der Jugend“ in den Garten des Kolpinghauses eingeladen und viele ließen sich diesen musikalischen Leckerbissen im Vorfeld nicht entgehen. Der offizielle Auftakt der Biertage erfolgte aber wieder mit dem Festzug der Vereine und Ehrengäste vom “Saumarkt“ durch die „Schottengasse“ hinauf auf den Marktplatz, auf dem die Baustelle für das Standesamt in diesen Tagen für die große Bühne etwas Platz machen musste. Dort stimmte die Stadtkapelle auf das größte Fest der Stadt ein.

Bürgermeister Michael Ziegler gab seiner Freude Ausdruck, dass man nach zwei Jahren Abstinenz nun endlich wieder die „Biertage“ feiern könne, „denn auch in einer schlechten Zeit sollte man sich eine Auszeit gönnen“. Viele junge Mitbürger hätten sich in diesem Jahr eingefunden, um hier in der guten Stube auf dem Marktplatz, wo der Süden beginne, zwei wunderschöne Biertage zu organisieren und zu verbringen. „Vielleicht ist in diesen Tagen der Süden schon zu sehr eingetroffen, aber lieber viel Sonne als Regen.“ Ganz besonders heiß er auch Stadtpfarrer Bernhard Öchsner willkommen, weil dieser die Aufgabe habe, für das entsprechende Wetter zu sorgen. Er begrüßte aber auch Gäste aus den Niederlanden, Frankreich, England, Italien und aus dem ganzen Landkreis.

Mit einer kleinen Rede wartete auch wieder der Jugendliche Jakob Rumpel auf und erinnerte daran, dass nun schon 3 Jahre seit den letzten Biertagen vergangen seien. „In den letzten zwei Jahren war vieles negativ, einiges aber auch positiv. Doch darum soll es heute gar nicht gehen, sondern heute und morgen und auch darüber hinaus wollen wir feiern, lachen und fröhlich sein.“ Es sei nämlich einiges geboten mit „guter Musik auf die Ohren“ und auch kulinarischen Spezialitäten. „Lange Rede, kurzer Sinn, feiern ist unser 8. Sinn. Ich wünsche euch die Fröhlichkeit, jetzt und auch in Ewigkeit“, rief er unter großem Beifall allen Gästen zu.

Entgegen der langjährigen Tradition, wo entweder die Braumeister der auf dem Fest vertretenden Brauereien oder die amtierenden Bürgermeister der Stadt die ersten Fässer anzapften, hatte schon das letzte Mal im Jahre 2019 Bierkönigin Kerstin Friedrich den ersten Schlag ausgeführt. Diesmal reihte sich MdB Dorothee Bär neben Bürgermeister Michael Ziegler und 3. Bürgermeister Peter Klein an den drei Fässern ein, weil man nach den Worten von Bürgermeister Ziegler zunehmend auf die Gleichberechtigung schauen müsse.

Damit sollte das jahrhundertealte Bierfass nichts von seiner Faszination verlieren und Männerherzen höher schlagen lassen, es macht inzwischen aber auch Eindruck bei den Damen. Jeder geht mit einem gewissen Respekt daran, frisches Bier zu zapfen. Das spürten auch diesmal alle drei vor den Augen der Braumeister von „Weiss-Rössl“ aus Roßstadt, der „Privatbrauerei Eschenbach“ und der „Brauerei Roppelt“ aus Trossenfurt. Am schnellsten sah man das „flüssige Gold“ bei MdB Dorothee Bär laufen. Kein Wunder, denn sie zapfte als einzige in einen Glaskrug, der den Vorteil hat, dass man sieht, was herauskommt und was man trinkt und dazu auch noch optisch den Gerstensaft zur Geltung bringt.

Die beiden Bürgermeister Michael Ziegler und Peter Klein zapften dagegen in den traditionellen Maßkrug, in dem eine üppigere Schaumkrone entstehen soll, der sich aber auch besser zum Anstoßen eignet. Dies ist ja auch wichtig, wenn der Stadtbürgermeister dann mit den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden, den Schulleiterin und weiteren prominenten Gästen auf ein gutes Gelingen der Biertage anstößt. Die „Wallburgspatzen“ ließen bei dieser Zeremonie auch ihre bunten Luftballons in den Himmel steigen. Dass bei diesem „Familienfest der Stadt“ die Kinder nicht zu kurz kommen sollen, ist seit Jahren ein besonderes Anliegen der „Festgemeinschaft“. So gab es für die kleinen Besucher in der Stadthalle an beiden Tagen Aufführungen des „Karfunkel-Theaters“ mit dem “Goldschatz in der Mühle“ und „Kasperl und die Hexe Rumpelbein“.

Aber auch für die vielen Gäste war besondere Unterhaltung geboten, wobei am Samstag die Band „Heaven“, die „Kultband der 80er Jahre“ aufspielte und dafür sorgte, dass kein Platz mehr frei blieb. Sie verstand es mit ihrem Programm Jung und Alt zu begeistern und ihre Fans auf die Bänke zu holen. Ganz anders begann dann der „Country-Frühschoppen“ am Sonntagmorgen mit Weißwurst und der Unterhaltung durch „The Loose Moose Band“, die für ihre Fan-Gemeinde Live-Musik bot und mit Country und Linedance ein Stück Wilden Westen nach Eltmann brachte.

Viele Eltmanner und zahlreiche Gäste nutzten die Möglichkeit zu einem Fränkischen Mittagessen mit Rindfleisch und Kren sowie vielen anderen Köstlichkeiten, die von der „Festgemeinschaft Eltmanner Biertage“ präsentiert wurden. Mit dem Auftritt der „Big Sound Jack“ erschien eine weitere Band früherer Zeiten und bot Rock-Klassiker der 60er und 70er Jahre gepaart mit aktuellen Hits, die beim Publikum gut ankamen. Dies passte zum gemütlichen Ausklang der Biertage, die ohne jegliche Vorkommnisse zur Freude der Veranstalter über die Bühne gingen.

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