Seit Beginn der Sanierung konnten laut Schmidtke bereits 17 Millionen Euro konzernweit eingespart werden. „Weiterhin wurden 240 Maßnahmen identifiziert, die bis 2025 umgesetzt werden sollen“, sagte er. Der Hauptgeschäftsführer verspricht sich dadurch weitere 28 Millionen Euro an Einsparungen. Schwerpunkte sind hier die Änderung der Medizinstrategie, die Zentralisierung des Einkaufs, Kostenverbesserungen an den Kliniken Coburg und Lichtenfels sowie Einsparungen bei den Servicegesellschaften.
Eine wesentliche Voraussetzung für die Rettung des Krankenhauskonzerns vor der Zahlungsunfähigkeit war die Bereitschaft der Gesellschafter – das sind die Stadt und der Landkreis Coburg sowie die Landkreise Lichtenfels, Sonneberg und Hildburghausen – Kassenkredite zu gewähren und Kapital nachzuschießen. Kein leichter Schritt für die Kommunen. „Es bestand aber nie Zweifel an der Sinnhaftigkeit der kommunalen Strukturen“, bekräftige am Mittwoch Coburgs Landrat Sebastian Straubel, der Vorsitzender der Gesellschafterversammlung ist. Nur so könne eine bestmögliche Gesundheitsversorgung der Bevölkerung gewährleistet werden. Straubel freute sich, dass „das Ende der finanziellen Schieflage nun erreicht ist.“
Trotzdem der Fokus bei Regiomed auf Sparen und Optimieren liegt, wurden auch neue Projekte auf den Weg gebracht, wie Alexander Schmidtke berichtete. Als Beispiel nannte er die Gründung des Zentrums für Altersmedizin. Im allen vier Landkreisen existieren heute Fachkliniken, Ambulanzen und Reha-Einrichtungen zur Behandlung altersbedingter Krankheiten. Darüber hinaus wurde die Großküche in Lichtenfels in Betrieb genommen, Rettungswachen in Sonneberg und Hildburghausen eröffnet, ein Frühchensimulator in der Kinderklinik Coburg angeschafft, das Endokrinologiezentrum am Standort Lichtenfels in Betrieb genommen und Regiomed als Gefäßzentrum zertifiziert. Die Kliniken Neustadt bei Coburg und Hildburghausen erhielten einen neue Ausrichtung.
Ein großes Problem für alle medizinischen und pflegenden Einrichtungen ist der Personalmangel. Auch hier hofft Regiomed dank eigener Anstrengungen darauf, besser dazustehen als konkurrierende Unternehmen: „Wir bilden jetzt schon Pflegekräfte über den eigenen Bedarf hinaus aus“, bekräftigte Alexander Schmidtke. Und nächstes Jahr soll der erste Ärzte-Jahrgang die Medical School des Konzerns verlassen.