Kommunen: Land soll einstellen und bezahlen
Der Gemeinde- und Städtebund fordert zudem, dass Schulsozialarbeiter nicht wie bisher über die Jugendämter angestellt und von freien Trägern finanziert, sondern direkt vom Land eingestellt und bezahlt werden sollten. Der derzeit hohe bürokratische Aufwand könne so reduziert werden, so Geschäftsführer Carsten Rieder. Aber auch in den Leitungsebenen von Schulen und bei Lehrkräften sei ein Umdenken nötig: "Schulsozialarbeit kann nicht das Grundproblem von Schulen, den Lehrermangel, lösen oder als Ersatz für diesen angesehen werden."
Darüber, dass Schulsozialarbeit einen wichtigen Beitrag für die positive Entwicklung von Kindern und Jugendlichen leisten kann, sind sich indes alle Befragten einig. Schulsozialarbeiter seien Ansprechpartner für Schüler und Eltern, schlichteten in Streitfällen, betreuten verschiedene Programme zu Drogenprävention, Mobbingschutz oder den Umgang mit sozialen Medien und unterstützten die Lehrkräfte in pädagogisch herausfordernden Situationen, fasste Koch zusammen. Eine Ausweitung dieses Angebots sei dringend notwendig, hieß es übereinstimmend. Die Arbeit müsse unabhängig sein und gleichzeitig als Teil des Schullebens verstanden werden, ergänzte Kummer.
Aktuell gibt es dem Bildungsministerium zufolge an etwa der Hälfte der Schulen im Freistaat Schulsozialarbeiter, derzeit seien über 500 Fachkräfte beschäftigt. 2023 seien jeweils rund 26 Millionen Euro in die Schulsozialarbeit geflossen. 2014 habe der Betrag noch bei rund 10 Millionen Euro gelegen.