Der Antrag musste bis Donnerstag bereits eingereicht werden, den positiven Bescheid des Eberner Stadtrates wollte man dann am Freitag nachreichen. Doch vor diesen war die Diskussion gesetzt, und die begann erst einmal ablehnend. CSU-Stadträtin Gabriele Rögner lobte zwar die bisherige gute Umsetzung, hinterfragte aber auch die „dringliche Notwendigkeit“ einer Fortsetzung. Sei in solch schwierigen und wirtschaftlich sicher noch herausfordernden Zeiten nicht doch Maßhaltung erforderlich? Gerade angesichts des Ukraine-Krieges? Sie jedenfalls plädierte, auch in ihrer Funktion als Vorsitzende im Rechnungsprüfungsausschuss, für eine Vertagung der Entscheidung angesichts der „noch nicht kalkulierbaren Haushaltslage“ der Stadt. Unterstützung erhielt sie von Parteifreund Frank Kaiser, der auch vor Folgekosten nach Projektende warnte.
Zustimmung für die Einreichung des Förderantrages und die Ausweitung des Biodiversitätsprojektes gab es dagegen von SPD und FDP; Thomas Limpert (FW) betonte die Nachhaltigkeit, die hier im Wortsinn gefragt sei: „Uns wird oft vorgeworfen, viele Dinge anzufangen und wieder abzubrechen“, das wolle man hier nun anders machen. Grünen-Stadtrat Klaus Schineller wollte auch den Kriegsflüchtigen in der Region eine gute Umwelt bieten. Trotz des Krieges bleibe die Natur nicht stehen, und man müsse weiterarbeiten, um sie zu erhalten.
Mit dem Förderantrag und die folglich hohe Bezuschussung habe man überhaupt erst die Möglichkeit, diese Themen anzugehen, befand der Bürgermeister. „Vier Jahre Vollzeitstelle – das könnten wir so nicht leisten“, so Hennemann. Im Haushalt seien die knapp 25 000 Euro auf vier Jahre bereits eingeplant. „Die Chance sollten wir uns nicht entgehen lassen“, warb er: „Es wäre bedauerlich, sich nach den ganzen Vorarbeiten auf der Zielgeraden zu verabschieden.“
Das Gremium folgte mehrheitlich diesem Ansatz; mit 14 zu drei Stimmen gab es grünes Licht für Förderantrag samt Finanzierungsvorschlag.