Blitzmarathon in Coburg 100 Euro und ein Punkt in Flensburg

Marie Seifert
Im Schatten einer Werbetafel platzierte die Polizei ihr Messgerät in der Bamberger Straße in Coburg. So können sie nahezu unbemerkt die Geschwindigkeiten der Vorbeifahrenden messen. Foto: Neue Presse/Daniel Vogl

Zum Auftakt des Blitzmarathons registriert die Polizei keine signifikanten Tempolimit-Verstöße. Die meisten kommen glimpflich davon.

 
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Um sechs Uhr morgens stand die Polizei Coburg schon an den Straßenrändern bereit. Im Zuge des bayernweiten Blitzmarathons wurde am Donnerstag im gesamten Raum Coburg an insgesamt sieben Standorten geblitzt. In ganz Bayern fanden für 24 Stunden vermehrt gezielte Verkehrskontrollen statt. Oliver Proft, Hauptkommissar bei der Polizeiinspektion Coburg, zieht Zwischenbilanz.

Schon zum frühen Nachmittag verzeichnete die Polizei demnach neun Verstöße. Bei den meisten hatte die erhöhte Geschwindigkeit allerdings nur ein Verwarngeld zur Folge. Zwei Fahrer kamen jedoch nicht ganz so glimpflich davon. Ein Raser wurde auf der der Strecke zwischen Wiesenfeld (Gemeinde Meeder) und Beiersdorf erwischt. Eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 27 km/h wird den Fahrer 100 Euro und einen Punkt in Flensburg kosten. Zu gleichen Preisen überquerte der zweite Pechvogel den Bahnübergang zwischen Meeder und Birkenmoor mit 45 km/h anstatt der vorgeschriebenen 20 km/h. Beide Fahrer zeigten sich laut Proft wenigstens einsichtig.

Erst im vergangenen Jahre war der Bußgeldkatalog verschärft worden. Das heißt, es kann sehr schnell teuer werden. Zusätzlich winkt die Polizei jeden Raser, den die Maschine registriert, zur Kontrolle aus dem Verkehr. „Der Verstoß wird dem Fahrer dann persönlich vorgehalten“, erklärt Probst den Ablauf. So soll er direkt mit seinem Verhalten konfrontiert werden. Die Polizei hofft auf Einsicht. „Die meisten zeigen sich zugänglich“, stellt der Hauptkommissar fest.

Der jährlich stattfindende Blitzmarathon ist Teil des Verkehrssicherheitsprogramms der Polizei und soll der Aufklärung dienen. Denn nicht angepasste Geschwindigkeit ist häufig Ursache von Verkehrsunfällen. Alleine im Raum Coburg führte zu schnelles Fahren im vergangenen Jahr zu 97 Unfällen. „Wir wollen die Leute dazu animieren, über ihr Fahrverhalten nachzudenken und langsamer zu fahren“, betont Probst. Zur Geschwindigkeitskontrolle am Donnerstag platzierte sich die Polizei gezielt an Orten, an denen es erfahrungsgemäß vermehrt zu Verstößen und Unfällen kommt. Wie zum Beispiel in der Bamberger Straße in Coburg in unmittelbarer Nähe zur Anger-Kreuzung. Auch andere Verstöße, wie beispielsweise das Bedienen vom Smartphone am Steuer oder das Weglassen des Sicherheitsgurtes, stellte die Polizei bei den Kontrollen fest. Diese werden mit 100 Euro geahndet und kommen laut Probst vereinzelt sogar zur Anzeige.

Ein Fazit über den Verlauf des Blitzmarathons konnte er allerdings noch nicht ziehen. „Es ist letztendlich dem Zufall überlassen, wie viele Leute wir ertappen“. Viele Faktoren spielen bei der Kontrolle eine Rolle.

So platziert die Polizei die Blitzer jedes Jahr an einem anderen Ort. Zudem beeinflusst das Wetter das Fahrverhalten der Menschen. Ist es sonnig und warm, wird erfahrungsgemäß gerne etwas schneller gefahren.

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